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today6. Juli 2025 5
Von unserer Redaktion.
Sie wollte nur eine kostenlose Zeitschrift lesen – und landete in einem monatelangen Albtraum. Eine Frau aus Lemgo wurde Opfer einer dreisten Abofalle, wie sie derzeit viele Menschen in der Region trifft. Verlockende Gratisangebote und undurchsichtige Anrufe münden in teure Verträge und setzen Betroffene massiv unter Druck. Die Verbraucherzentrale NRW schlägt Alarm.
„Ich habe nie etwas unterschrieben – aber trotzdem flatterte eine Rechnung über 119 Euro ins Haus“, erzählt die 47-jährige Betroffene. Der angebliche Vertrag stammte von der PVZ – Pressevertriebszentrale. Was als „kostenloses Probeabo“ beworben wurde, entpuppte sich als teures Jahresabo.
„Ich war völlig schockiert. Ich fühlte mich betrogen und ausgeliefert“, sagt sie. Doch damit nicht genug: Nur wenige Wochen später kam ein Brief eines Inkassounternehmens. „Da war plötzlich von Mahnverfahren und Gericht die Rede. Ich konnte nachts nicht mehr schlafen.“
Mit ihrer Geschichte ist die Frau aus Lemgo nicht allein. Über 12.500 Beschwerden zu genau diesem Anbieter wurden allein 2024 bei den Verbraucherzentralen in Deutschland gezählt – zahlreiche davon in unserer Region, wie die Verbraucherzentrale bestätigt.
„Viele Menschen erkennen die Falle erst, wenn die erste Zahlungsaufforderung eintrifft“, sagt eine Sprecherin der Verbraucherzentrale. „Verträge werden oft telefonisch untergeschoben – ohne klare Einwilligung oder nachvollziehbare Unterlagen.“
Die PVZ tritt oft über Telefon oder durch Onlineformulare in Erscheinung. Häufig wird ein „kostenloses Probeabo“ versprochen – verbunden mit einem harmlosen Gespräch oder einer Gewinnspielteilnahme.
„Einmal ‚Ja‘ gesagt – und plötzlich beginnt ein Abo. Wer sich wehrt, wird mit Inkassodrohungen eingeschüchtert“, erklärt die Verbraucherzentrale. Besonders perfide: Viele Betroffene geben auf – und zahlen aus Angst.
Die Verbraucherzentrale rät dringend, nicht vorschnell zu zahlen. „Wenn kein klarer Vertrag vorliegt, besteht auch keine Zahlungspflicht“, so die Expertin. Sie empfiehlt:
Widerspruch per Einschreiben,
Drittanbietersperre beim Mobilfunkanbieter,
Nutzung von Musterbriefen der Verbraucherzentrale.
Im vergangenen Jahr wurden allein in der Detmolder Beratungsstelle über 4.700 Fälle bearbeitet – ein Großteil betraf ungewollte Verträge und Abo-Abzocke.
Die Lemgoerin hat sich inzwischen gewehrt. Die Rechnung wurde storniert, das Inkasso gestoppt. „Ich will, dass andere aus meiner Geschichte lernen. Diese Masche darf nicht durchgehen.“
Nicht zahlen, wenn kein klarer Vertrag vorliegt.
Widerspruch schreiben – ideal per Einschreiben mit Rückschein.
Verbraucherzentrale kontaktieren – dort gibt es rechtssichere Musterbriefe und persönliche Hilfe.
Die Verbraucherzentrale sagt ganz klar dazu folgendes:
„Ich habe nichts bestellt – und plötzlich sollte ich zahlen!“: Abofallen gibt es immer noch! stanley.dost
Geschrieben von: stanley.dost
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