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Lippes Schuldenlast wächst rasant Kommunen unter Finanzdruck
Die Städte und Gemeinden im Kreis Lippe sehen sich mit einer wachsenden Schuldenkrise konfrontiert. Nach aktuellen Zahlen der Landesstatistik stieg der Schuldenstand der lippischen Kommunen im vergangenen Jahr auf knapp 870 Millionen Euro ein Anstieg von rund 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Grund: explodierende Kosten bei den Pflichtaufgaben, insbesondere im sozialen Bereich.
Schuldenanstieg um 14 Prozent Kommunen in der Krise
Die finanziellen Belastungen der lippischen Kommunen nehmen drastisch zu. Während einige Städte wie Lügde, Oerlinghausen, Augustdorf und Dörentrup ihre Verschuldung leicht senken konnten, verzeichneten andere massive Anstiege. Insgesamt summieren sich die Schulden auf ein alarmierendes Niveau, das viele Haushaltsplanungen in Bedrängnis bringt.
Kreis Lippe und Schlangen besonders betroffen
Besonders dramatisch ist die Entwicklung im Kreis Lippe selbst sowie in der Gemeinde Schlangen. Hier stiegen die Schulden um rund 34 bzw. 36 Prozent. Als Hauptgrund nennt der Kreis die immer weiter auseinanderklaffende Finanzierung der gesetzlichen Pflichtaufgaben. Diese müssten erfüllt werden unabhängig davon, ob ausreichend Mittel vom Bund oder Land zur Verfügung stehen.
Pflichtaufgaben überfordern Kommunen Sozialausgaben explodieren
Ein Sprecher des Kreises machte deutlich, dass insbesondere die Sozialausgaben stark gestiegen seien – teilweise unkontrolliert. Eine ausreichende Gegenfinanzierung durch Bund und Land bleibe in vielen Fällen aus. Um zahlungsfähig zu bleiben, greifen die Kommunen zunehmend auf kurzfristige Liquiditätskredite zurück. Diese führen jedoch zu einer Spirale weiterer Verschuldung. Das sei nicht nur ein lippisches, sondern ein landesweites Problem der kommunalen Selbstverwaltung.
Kommentar: Kommunen am Limit
Die dramatisch steigenden Schulden in Lippe sind kein Einzelfall, sondern Spiegelbild eines bundesweiten Trends: Die Kommunen müssen immer mehr leisten – ohne dafür die nötigen Mittel zu bekommen. Pflichtaufgaben wie soziale Hilfen lassen sich nicht einfach streichen, sie müssen erfüllt werden. Doch wenn Bund und Land weiterhin unzureichend gegenfinanzieren, geraten die Kommunen in eine gefährliche Abwärtsspirale. Was es jetzt braucht, ist eine echte kommunale Finanzreform – und keine neuen Kredite, die nur kurzfristig die Symptome lindern.
Geschrieben von: Florian Jäger
Kommunalverschuldung kreis lippe Pflichtaufgaben Sozialausgaben
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