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today4. Juli 2025
Eine breite Allianz aus 15 deutschen Verbänden, darunter die DLRG, das Deutsche Rote Kreuz und Schwimmlehrerverbände, fordert drastische Maßnahmen gegen den drohenden Zerfall der öffentlichen Schwimmbäder. Die sogenannte Bäderallianz pocht auf ein milliardenschweres Förderprogramm des Bundes, um das Bädersterben aufzuhalten und die Schwimmausbildung in Deutschland zu sichern.
Marode Bäder, gefährdete Sicherheit – Deutschlands Schwimm-Infrastruktur wankt
Seit Jahrzehnten schrumpft das Netz öffentlicher Bäder. Gab es im Jahr 2000 noch rund 7.800 Schwimmbäder, sind es heute nur noch etwa 6.000 viele davon akut sanierungsbedürftig. Der Bäderatlas zeigt: Fast jedes zweite Bad ist marode. Bleiben Investitionen aus, könnten laut DLRG in den nächsten drei Jahren bis zu 800 weitere Schwimmbäder schließen – das wären etwa 14 Prozent der aktuell existierenden. Das hätte gravierende Auswirkungen auf Freizeit, Gesundheit und Ausbildung in der Wasserrettung.
Schwimmnotstand bei Kindern – Jeder zweite Grundschüler kann nicht sicher schwimmen
Die Folgen des Bädermangels zeigen sich besonders bei Kindern. Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der DLRG aus dem Jahr 2022 können 58 Prozent der Grundschüler beim Übergang in die weiterführende Schule nicht sicher schwimmen, 20 Prozent von ihnen sogar überhaupt nicht. Die DLRG warnt: „Wenn wir wollen, dass Kinder sicher aufwachsen, brauchen wir wohnortnahe, funktionstüchtige Schwimmbäder.“ Gerade im Schul- und Vereinssport fehlen flächendeckend geeignete Wasserflächen, um das Schwimmenlernen zu ermöglichen.
Bäderallianz legt Sanierungsplan vor – Eine Milliarde Euro jährlich gefordert
Die Bäderallianz hat einen ambitionierten Schwimmbadplan vorgelegt: Bis 2041 soll jeder Mensch in Deutschland innerhalb von 30 Autominuten ein Hallenbad erreichen können, das für Schul-, Vereins- und Gesundheitsschwimmen offen ist. Um das zu erreichen, fordern die Verbände vom Bund jährlich eine Milliarde Euro – und das über mindestens zwölf Jahre. Allein 700 Millionen Euro sollen in Neubauten, energetische Sanierungen und digitale Modernisierung fließen. Weitere Mittel sind für Lehrschwimmbäder, Spitzensportanlagen sowie Forschung und Lehre vorgesehen.
Kommentar: Ohne Bäder geht Deutschland baden
Der Hilferuf der Bäderallianz ist mehr als berechtigt er ist überfällig. In einem Land, das auf Bildung, Gesundheit und Sicherheit setzt, darf es nicht sein, dass Kinder nicht schwimmen lernen können, weil es an funktionierenden Schwimmbädern fehlt. Schwimmbäder sind keine Luxusgüter – sie sind essenziell für die Daseinsvorsorge. Es geht nicht nur um Sport und Spaß, sondern um Lebensrettung, Gesundheit und soziale Teilhabe. Der Bund darf sich nicht länger wegducken. Eine Milliarde jährlich mag viel klingen – doch es ist eine Investition in die Sicherheit und Zukunft des Landes.
Geschrieben von: Florian Jäger
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