Großflächiger Waldbrand in Thüringen: Katastrophenfall ausgerufen – Evakuierungen und Verkehrschaos

Ein massiver Waldbrand in Südthüringen ist außer Kontrolle geraten. Am Mittwochabend rief der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt den Katastrophenfall aus. Rund 270 Hektar Waldfläche auf der Saalfelder Höhe stehen in Flammen. Dichte Rauchschwaden breiten sich über mehrere Bundesländer hinweg aus, auch in Bayern wurden offizielle Warnungen veröffentlicht, berichten Medien

Die Bevölkerung in Thüringen und Nordbayern wird aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Klimaanlagen auszuschalten. In den Landkreisen Sonneberg, Saale-Orla, Kronach, Kulmbach und Hof warnten die Behörden vor möglichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch Rauchgase.

Der Brand wurde durch Hitze, Trockenheit und Wind rasant angefacht. Erste Flächen entzündeten sich am Mittwochnachmittag, inzwischen sind mehrere Brandherde entstanden, die sich schwer bekämpfen lassen. Laut Behörden ist ein längerer Einsatz wahrscheinlich. Über 250 Feuerwehrleute und Katastrophenschützer sind im Einsatz, unterstützt durch das Technische Hilfswerk und einen Löschhubschrauber. Weitere Einsatzkräfte aus Südthüringen wurden mobilisiert.

Auch die Bahnverbindungen sind stark betroffen. Zwei Strecken im Kreis Schmalkalden-Meiningen sowie Gotha wurden gesperrt. ICE-Züge zwischen Frankfurt und Erfurt werden umgeleitet. Reisende müssen mit erheblichen Verspätungen von bis zu zwei Stunden rechnen.

Währenddessen kam es auch in anderen Teilen Deutschlands zu weiteren Waldbränden. In der Gohrischheide an der Grenze zu Brandenburg wurde der Ort Heidehäuser evakuiert. Etwa 100 Personen, darunter 45 Bewohner eines Wohnheims für Schwerbehinderte, mussten in Sicherheit gebracht werden. Die Warn-App NINA rief die Bewohner zur sofortigen Räumung auf.

Die Brandursache ist bislang unklar. Experten vermuten aber eine Kombination aus extremer Trockenheit, hoher Temperatur und starkem Wind als Auslöser der aktuellen Brandserie.