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today30. Juni 2025
Detmold – Die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt innerhalb der Lippischen Landeskirche nimmt eine neue, tief erschütternde Wendung. Auf der jüngsten Landessynode wurden weitere Missbrauchsfälle bekannt gemacht – darunter auch Vorkommnisse, die bis zu ein Jahrhundert zurückliegen. Die Kirche stellt sich damit ihrer dunklen Vergangenheit, doch auch aktuelle Fälle werfen drängende Fragen auf, berichten Medien.
Ein besonders aufsehenerregender Fall soll sich bereits vor etwa 100 Jahren ereignet haben. Trotz des enormen zeitlichen Abstands will die Kirche auch diesen Vorgang umfassend untersuchen. Weitere bislang unbekannte, aber ebenfalls länger zurückliegende Fälle sind im Rahmen der Synode ebenfalls ans Licht gekommen. In einem Fall sei durch eine anonyme Meldung bereits in Zusammenarbeit mit der Polizei Aufklärung erfolgt, hieß es aus kirchlichen Kreisen.
Doch nicht nur die Vergangenheit drückt schwer. Auch neue, aktuelle Vorwürfe wurden bekannt – ein klares Zeichen dafür, dass der Weg zur vollständigen Aufklärung und Prävention noch lang ist. Die Lippische Landeskirche betont ihre Entschlossenheit: Man sei dankbar für die zunehmende Sensibilisierung in der Gesellschaft und sehe sich in der Pflicht, sichere Räume innerhalb der Kirche zu schaffen. „Nur durch konsequente Aufarbeitung und klare Haltung kann Vertrauen wachsen“, so die offizielle Stellungnahme.
Konkrete Angaben zu Zahlen, Orten oder den einzelnen Maßnahmen macht die Kirche indes nicht. Diese Zurückhaltung sorgt bei Betroffenenvertretungen und Teilen der Öffentlichkeit für Unverständnis – es droht der Eindruck, dass Transparenz durch vage Aussagen ersetzt wird.
Die Aufarbeitung geht weiter – doch der Vertrauensverlust wiegt schwer. Jetzt ist es an der Kirche, nicht nur von Aufklärung zu sprechen, sondern sie konsequent umzusetzen. Die Betroffenen fordern nicht nur Worte, sondern Taten.
Geschrieben von: Florian Jäger
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