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Ahrtal. Knapp vier Jahre nach der verheerenden Flutkatastrophe im Juli 2021 geht das Ahrtal beim Wiederaufbau neue Wege – besonders beim Thema Heizen. Mehrere Orte in der Region setzen inzwischen auf Nahwärmenetze, die fossile Energieträger überflüssig machen und den CO₂-Ausstoß massiv reduzieren sollen.
Ein Vorreiter ist das Dorf Marienthal, wo rund 30 Haushalte bereits über ein zentrales Heizhaus mit Wärme versorgt werden. Im Sommer übernimmt eine Solarthermie-Anlage die Versorgung mit Warmwasser, im Winter liefern Holzpellets aus regionalem Abfallholz die nötige Energie. Das spart jährlich rund 200 Tonnen CO₂ ein. „Wir wollten eine zukunftsfähige Lösung – unabhängig von Öl und Gas“, erklärt Initiator Rolf Schmitt.
Auch andere Orte ziehen nach: In Dernau entsteht derzeit ein weiteres Nahwärmenetz, an das sich rund 220 Haushalte anschließen wollen. Der Betrieb soll spätestens Ende 2026 starten. Die Gemeinde gründete eigens ein Unternehmen zur Verwaltung, das Wärme nahezu zum Selbstkostenpreis liefern wird. Ziel: rund 2.000 Tonnen CO₂ pro Jahr einsparen.
Der Ort Rech wiederum nutzt ein sogenanntes kaltes Nahwärmenetz, bei dem über Erdsonden Wärme aus dem Boden gewonnen wird. In den Häusern übernehmen Wärmepumpen die Beheizung – und im Sommer sogar die Kühlung.
Die Flut 2021 hat das Ahrtal schwer getroffen – doch beim Wiederaufbau zeigt die Region, wie Katastrophenschutz und Klimaschutz Hand in Hand gehen können. Auch wenn viele Häuser noch nicht wieder stehen, entsteht hier ein Modell für nachhaltiges Wohnen und Heizen.
Geschrieben von: Florian Jäger
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