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today23. Juni 2025
Die Welt hält den Atem an: Nach dem US-Luftangriff auf iranische Atomanlagen brodelt es im Nahen Osten. Was nach einem gezielten Militärschlag klingt, könnte schnell zu einem Flächenbrand werden – mit weltweiten Konsequenzen. Auch China und Russland melden sich zu Wort. Und in Deutschland wächst die Sorge: Droht uns ein neuer Krieg – vielleicht sogar vor der eigenen Haustür?
USA bombardieren iranische Atomanlagen – ein Präventivschlag?
Der Angriff erfolgte in der Nacht zum Samstag: US-Kampfflugzeuge bombardierten mehrere mutmaßliche Atomanlagen im Iran. Ziel, so Washington, sei es gewesen, das iranische Atomprogramm „nachhaltig zu schwächen“. Die Reaktion in Teheran ließ nicht lange auf sich warten – Wut, Trauer und Drohungen. Noch ist unklar, wie stark die Anlagen beschädigt wurden. Klar ist nur: Die Spannungen steigen rapide.
China: „Eindeutig völkerrechtswidrig“
Aus Peking kommt deutliche Kritik. China verurteilt den US-Angriff als „klaren Verstoß gegen das Völkerrecht und die UN-Charta“. Das chinesische Außenministerium mahnt zur Besonnenheit und warnt vor einem regionalen Flächenbrand. Auch im UN-Sicherheitsrat forderte China eine sofortige Feuerpause und rief alle Seiten zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf.
Chinesische Staatsmedien legen noch einen drauf: Der Angriff habe „die Glaubwürdigkeit der USA massiv beschädigt“ und könnte „weitreichende Folgen für die Stabilität der Region“ haben.
Putin meldet sich – mit scharfen Worten
Auch der russische Präsident Wladimir Putin bleibt nicht still. In einer TV-Ansprache warf er dem Westen vor, den Nahen Osten erneut ins Chaos zu stürzen. „Was wir sehen, ist imperiale Machtpolitik mit dem Risiko eines globalen Konflikts“, sagte Putin – und kündigte „konsequente Maßnahmen zur Unterstützung Irans“ an.
Russische Kriegsschiffe wurden bereits ins östliche Mittelmeer verlegt. Zwar ist das vorerst nur ein Signal, doch es unterstreicht: Russland ist bereit, sich einzumischen – zumindest diplomatisch und mit militärischer Präsenz.
Iran: Der Gegenschlag ist nicht ausgeschlossen
Im Iran laufen inzwischen die Planungen für mögliche Vergeltungsschläge. Auch wenn die Führung in Teheran bislang noch zurückhaltend agiert, wird ein Gegenschlag – etwa auf US-Militärbasen in der Region – nicht ausgeschlossen. Die Hisbollah im Libanon und die Huthi-Rebellen im Jemen könnten ebenfalls reagieren. Die USA erhöhen derweil den Schutz ihrer Einrichtungen im Nahen Osten.
Und Deutschland? Droht ein Krieg?
Die große Frage: Was bedeutet das alles für Deutschland? Eine direkte Kriegsgefahr besteht derzeit nicht. Der Völkerrechtsexperte Jochen von Bernstorff erklärt: Solange der US-Angriff völkerrechtswidrig ist – was juristisch schwer wiegt –, gibt es keinen NATO-Bündnisfall. Heißt: Deutschland ist nicht verpflichtet, sich militärisch einzumischen.
Aber: Sollte der Konflikt weiter eskalieren, könnten sich auch radikale Akteure in Europa oder Cyberangriffe häufen – Risiken, die nicht ausgeschlossen werden können. Die Bundesregierung ruft zur Besonnenheit und diplomatischem Dialog auf, unterstützt allerdings keine militärische Eskalation.
Fazit: Eine Welt am Rande – aber nicht am Ende
Was als gezielter Schlag begann, ist inzwischen ein Pulverfass mit internationaler Brisanz. China mahnt zur Mäßigung, Russland droht offen, und der Iran prüft seine Optionen. Auch wenn Deutschland momentan nicht direkt betroffen ist, bleibt das Risiko einer Eskalation.
Was jetzt zählt, ist Diplomatie – und zwar auf allen Ebenen. Die Welt hat zu oft erlebt, wie schnell ein regionaler Konflikt zum globalen Flächenbrand werden kann.
Bleibt zu hoffen, dass Vernunft und Verhandlung den Ton angeben – bevor weitere Grenzen überschritten werden.
Geschrieben von: Florian Jäger
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