„Deutsch lernen? Fehlanzeige!“ – AWO streicht Sprachkurse im Kreis Gütersloh

Eine Entscheidung mit bitteren Folgen: Die Arbeiterwohlfahrt OWL wird ab dem kommenden Jahr ihr komplettes Sprachangebot für Migrantinnen und Migranten im Kreis Gütersloh einstellen. Das bestätigte der Träger laut Neue Westfälische. Grund ist ein drastischer Fördermittel-Kahlschlag des Bundes.

Hintergrund: Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) kürzt die Mittel für Integrationskurse um satte 50 Prozent – von rund einer Milliarde auf nur noch 500 Millionen Euro. Die AWO sieht sich dadurch nicht mehr in der Lage, ihre Sprachkurse vor Ort weiter anzubieten.

Die Konsequenzen sind weitreichend: Nicht nur Migrantinnen und Migranten verlieren damit einen wichtigen Zugang zu Sprache und Teilhabe – auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AWO stehen vor dem Aus. Erste Kündigungen seien bereits angekündigt worden.

Neben dem Kreis Gütersloh sind auch die Kurse im Kreis Herford betroffen. Für viele, die sich eine Zukunft in Deutschland aufbauen wollen, ist das eine herbe Enttäuschung. Die Nachfrage nach Sprachkursen bleibt hoch – doch das Angebot schwindet.

Die AWO kritisiert die Kürzungen scharf und fordert eine nachhaltige Finanzierung für Integrationsarbeit. Klar ist: Ohne Sprache bleibt Integration oft nur ein Wort.