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Splitterschutzgraben aus dem Zweiten Weltkrieg bei Bauarbeiten im Detmolder Schlosspark entdeckt

today10. Juni 2025

Hintergrund
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Bei den laufenden Bauarbeiten im Detmolder Schlosspark ist ein bedeutender Fund aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs gemacht worden: Archäologen legten den Eingang eines sogenannten Splitterschutzgrabens frei. Diese Schutzanlage, deren Bau auf Plänen von 1940 verzeichnet ist, wurde nur wenige Meter vom Café Extrablatt entfernt entdeckt. Zwei weitere geplante Gräben wurden laut Experten offenbar nie realisiert, berichtet die Lippische Wochenzeitung.

Der Fund erfolgte im Rahmen umfassender Umgestaltungsmaßnahmen, mit denen der Schlosspark klimafest gemacht werden soll. Ziel ist es, das historische Gartendenkmal aufzuwerten und zugleich an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen. Dafür werden unter anderem Zisternen und Rigolen zur besseren Bewässerung des Parks installiert. Bei diesen Erdarbeiten stießen die Bauarbeiter auf das Relikt aus Kriegszeiten.

Neben dem Splitterschutzgraben wurden auch Mauerreste aus dem 14. und 17. Jahrhundert freigelegt. Die Mauern, die hinter dem heutigen H&M-Gebäude verlaufen, sind mehrere Meter tief und etwa 1,20 Meter dick. Funde wie Armbrustbolzen helfen den Archäologen bei der zeitlichen Einordnung der Bauwerke.

Ob der Eingang zum Splitterschutzgraben dauerhaft sichtbar bleibt oder wieder verschlossen wird, ist noch unklar. Die Stadt prüft, ob das Relikt eventuell mit einer Glasabdeckung als Zeugnis der jüngeren Geschichte erhalten bleiben kann.

Die Bauarbeiten im Schlosspark, die insgesamt rund sechs Millionen Euro kosten, werden von Bund und Land mitfinanziert. Sie sollen bis zum Weihnachtsmarkt 2025 abgeschlossen sein. Von den archäologischen Funden wird dann voraussichtlich nichts mehr zu sehen sein

Geschrieben von: Florian Jäger

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