Deutschland

SPD will Gutverdiener stärker an Krankenkassenkosten beteiligen

today7. Juni 2025

Hintergrund
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Die SPD sorgt mit einem neuen Vorstoß für Bewegung in der Gesundheitspolitik: Um die Finanzierung der gesetzlichen Krankenkassen langfristig zu sichern, bringt die Partei eine Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze ins Spiel – also jene Einkommensgrenze, bis zu der Beiträge zur Krankenversicherung berechnet werden.

Mehr Belastung für Besserverdienende

Aktuell liegt diese Grenze bei 5.512,50 Euro im Monat. SPD-Gesundheitsexperte Christos Pantazis schlägt vor, diesen Wert deutlich anzuheben – um etwa 2.500 Euro oder sogar auf das Niveau der Rentenversicherung, das bei über 8.000 Euro liegt. Die Idee dahinter: Wer mehr verdient, soll auch anteilig mehr ins System einzahlen.

Reaktionen aus der Politik: Zustimmung und Kritik

Unterstützung bekommt die SPD unter anderem von den Grünen. Auch sie fordern eine stufenweise Angleichung an die Renten-Beitragsgrenze. Der Sozialverband SoVD begrüßt den Vorstoß ebenfalls – er sieht darin einen gerechten Ausgleich zur angespannten Finanzlage der Kassen.

Ganz anders sieht das etwa die FDP, die vor einer zusätzlichen Belastung der Mittelschicht warnt. Auch der Bund der Steuerzahler kritisiert die Pläne: Ein Angestellter mit 6.000 Euro Monatsgehalt müsste laut Berechnungen über 400 Euro jährlich mehr zahlen – das sei ein tiefer Griff ins Portemonnaie vieler Bürgerinnen und Bürger.

Was steckt dahinter?

Hintergrund der Debatte sind steigende Ausgaben im Gesundheitswesen und ein wachsendes Defizit bei den gesetzlichen Krankenkassen. Neben der möglichen Erhöhung der Beitragsgrenze denkt die SPD auch über andere Reformen nach – etwa die Dynamisierung des Bundeszuschusses oder die Streichung versicherungsfremder Leistungen.

Offene Baustelle mit viel Sprengstoff

Die Diskussion zeigt, wie schwierig der Spagat zwischen fairer Finanzierung und sozialer Balance ist. Klar ist: Die gesetzlichen Kassen brauchen frisches Geld. Die Frage ist nur – von wem, wie viel und ab wann?

Geschrieben von: stanley.dost

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