Hermanns kleine Brüder: Wie das Denkmal des Cheruskerfürsten Menschen über Kontinente hinweg verbindet

Detmold/NewUlm/Hermann/Paderborn/Hamburg/Brakel.
Das Hermannsdenkmal in Detmold hat weltweit Nachahmer gefunden – allen voran in den USA. Besonders eindrucksvoll: das rund zehn Meter hohe Hermann Monument im amerikanischen New Ulm, Minnesota. Es wurde Ende des 19. Jahrhunderts von deutschen Einwanderern errichtet, die damit ihre kulturelle Herkunft und den Sieg des Cheruskerfürsten Arminius über die Römer in der Varusschlacht feierten, berichtet die Lippische Wochenzeitung.

Bis heute ist das Denkmal zentraler Bestandteil der deutsch-amerikanischen Identität vor Ort. Jedes Jahr wird beim „Hermann Fest“ im September mit deutschem Bier, Musik und Feuerwerk dem historischen Erbe gehuldigt.

Doch New Ulm ist nicht allein. Auch die Stadt Hermann in Missouri ehrt den Namensgeber mit einer kleineren Bronzestatue mitten in der Innenstadt. Gegründet wurde die Gemeinde 1837 von deutschen Siedlern, die dort bis zum Ersten Weltkrieg ein stark deutsch geprägtes Leben führten – mit eigener Zeitung und traditionellen Festen, die bis heute Bestand haben.

Zurück in Deutschland gibt es ebenfalls mehrere kleinere Hermannsfiguren. In Paderborn etwa thront seit 1909 ein Mini-Hermann auf einem Jugendstilhaus. Während das Original in Detmold gen Westen schaut, blickt sein Paderborner Pendant gen Nordosten – ein bewusst gesetztes katholisches Gegensymbol.

Auch im Modell lebt der Mythos weiter: Im Miniaturwunderland Hamburg steht ein kleines Hermannsdenkmal im fiktiven Ort „Hermannsdorf“. In Brakel wiederum wurde die Statue detailgetreu im Maßstab 1:87 für die Modellbundesbahn nachgebaut.

Ob in luftiger Höhe oder als Miniatur: Das Hermannsdenkmal bleibt ein kulturelles Bindeglied – über Generationen und Kontinente hinweg.