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Der VfL Osnabrück steckt tief in der Krise. Nach einer turbulenten Saison mit enttäuschenden Ergebnissen, personellen Umbrüchen und dem verpassten DFB-Pokal-Aus steht nun auch fest: Trainer Marco Antwerpen und sein Co-Trainer Frank Döpper müssen gehen. Damit zieht der Drittligist die Reißleine – erneut.
Antwerpen hatte den Klub in der Rückrunde mit 33 Punkten aus 19 Spielen eigentlich erfolgreich zum Klassenerhalt geführt. Doch diese sportliche Leistung reichte nicht, um seinen Posten zu sichern. Die Klubführung zieht eine bittere Bilanz der gesamten Saison, die mit einer „katastrophalen Hinrunde“ begann, zwei Trainerwechseln, der Trennung vom Geschäftsführer Sport und fehlender sportlicher Perspektive endete. „Strukturell und personell müssen wir uns grundlegend neu aufstellen“, heißt es aus der Führungsetage des VfL. Die Trennung sei „der einzig richtige Schritt“, so Beiratsvorsitzender Holger Elixmann.
Die Probleme in Osnabrück sind hausgemacht: Kein Sportdirektor, kein langfristiger Plan, ständig wechselnde Verantwortliche – das Vertrauen der Fans schwindet, der Verein verliert sich im Krisenmodus. Entscheidungen scheinen mehr reaktiv als strategisch zu sein. Das Ergebnis: sportlicher Stillstand und enttäuschte Erwartungen.
Ein Beispiel, wie ein Neustart gelingen kann, liefert nur wenige Kilometer entfernt Arminia Bielefeld. Die Ostwestfalen, ebenfalls in der 3. Liga, standen nach dem Abstieg aus der 2. Liga vor ähnlichen Herausforderungen: ein geschwächter Kader, wirtschaftlicher Druck und eine enttäuschte Fanbasis.
Doch im Gegensatz zum VfL entschied sich Arminia für eine klare Linie. Mit einem langfristigen Konzept, stabilen Führungsstrukturen und einem Trainerteam, das auf Entwicklung statt kurzfristigen Erfolg setzt, gelang es, sportlich und organisatorisch wieder Boden gutzumachen. Junge Talente wurden eingebunden, Transfers mit Perspektive getätigt, das Vertrauen der Anhänger zurückgewonnen.
Der Fall Osnabrück zeigt: Gute Einzelphasen reichen nicht aus, wenn dahinter kein tragfähiges Konzept steht. Während Arminia Bielefeld mit ruhiger Hand und Weitblick den Weg zurück zu alter Stärke sucht, ringt der VfL mit sich selbst. Die kommenden Wochen werden entscheidend – nicht nur bei der Trainersuche, sondern auch bei der Frage, ob Osnabrück den Turnaround schafft oder weiter im Fahrstuhl der Bedeutungslosigkeit nach unten fährt.
Geschrieben von: stanley.dost
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