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Kinderärztliche Versorgung in Lemgo gefährdet – Grüne fordern kommunale Unterstützung

today30. Mai 2025 5

Hintergrund
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In Lemgo droht ein Engpass in der kinderärztlichen Versorgung: Mehrere langjährige Kinderärzte stehen vor dem Ruhestand – eine gesicherte Nachfolge gibt es bislang nicht. Die Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen schlägt Alarm und fordert von der Stadt ein aktives Eingreifen. Mit einer offiziellen Anfrage will sie klären, welche Maßnahmen bereits ergriffen wurden – und welche künftig notwendig sind.
Sorge um die medizinische Versorgung von Kindern
Die Fraktion der Grünen im Stadtrat Lemgo sieht dringenden Handlungsbedarf. Ohne klare Perspektive auf neue Kinderärztinnen und -ärzte könnten Eltern in naher Zukunft mit langen Wartezeiten oder weiten Wegen zur nächsten Praxis konfrontiert werden. „Die Gesundheitsversorgung unserer Kinder darf nicht dem Zufall überlassen werden“, mahnt Ratsmitglied Dr. Katharina Kleine Vennekate.
Fördermöglichkeiten werden nicht ausgeschöpft
Die Grünen verweisen auf Förderprogramme der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), die gezielt Praxisübernahmen in unterversorgten Regionen unterstützen. Auch Lemgo ist in der Förderliste für den kinderärztlichen Bereich verzeichnet – doch bislang scheint wenig passiert zu sein. In ihrer Anfrage an Bürgermeister Markus Baier wollen die Grünen wissen, welche Schritte die Stadt bisher unternommen hat, um eine Nachbesetzung der Kinderarztpraxen aktiv zu fördern.
Vorbildfunktion anderer Kommunen
Fraktionsvorsitzender Dr. Burkhard Pohl sieht Lemgo in der Pflicht: „Andere Städte machen es vor – mit kommunalen Zuschüssen oder der Bereitstellung von Infrastruktur können junge Mediziner gezielt angesprochen werden.“ Auch Lemgo müsse solche Optionen ernsthaft prüfen, um den drohenden Versorgungsnotstand abzuwenden.
Fragen an Politik und Verwaltung
Konkret wollen die Grünen wissen:
Gibt es Gespräche mit der KVWL oder betroffenen Praxisinhaber*innen?
Welche Förderprogramme stehen für Kinderärzt*innen zur Verfügung und wie werden sie kommuniziert?
Gibt es im Kreis Lippe bereits kommunale Fördermodelle für medizinische Mangelberufe – und plant Lemgo eigene?
Fazit:
Die Grünen fordern ein koordiniertes Vorgehen von Stadt, KVWL und Praxisinhaber*innen, um die kinderärztliche Versorgung in Lemgo zu sichern. Die Uhr tickt – denn mit jedem weiteren Monat ohne Nachfolge rückt ein Versorgungsengpass näher. Die politische Botschaft ist klar: Jetzt handeln – bevor es zu spät ist.


Geschrieben von: Florian Jäger

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