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Berlin – Alarmstufe Rot im Gesundheitswesen: Deutschlands Ärzteschaft steht an der Belastungsgrenze, und ein drohender Versorgungsnotstand wirft dunkle Schatten auf die Zukunft der medizinischen Versorgung. Ärztepräsident Klaus Reinhardt schlägt jetzt lautstark Alarm – und hat einen mutigen Plan: Ruheständler sollen zurück in die Praxen,
Mit einem Potenzial von rund 20.000 zusätzlichen Vollzeitstellen will Reinhardt jene Mediziner aktivieren, die eigentlich ihren Ruhestand genießen – aber noch helfen wollen. Denn laut einer aktuellen Umfrage im Auftrag der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärzteblatts zeigt sich: Drei Viertel der befragten Ärzte können sich eine Weiterarbeit bis zum 70. Lebensjahr oder sogar länger vorstellen – sofern die Bedingungen stimmen.
„Das ist kein Rückschritt – das ist eine neue Form von Fortschritt“, so Reinhardt. Er fordert ein Maßnahmenpaket, das Ärzten den Wiedereinstieg erleichtert: Steuererleichterungen, Befreiung von Sozialabgaben und weniger Bürokratie. Denn klar ist auch: Wer im Rentenalter freiwillig weiterarbeitet, will heilen, nicht verwalten.
Schon jetzt fehlen laut Ärztestatistik über 5.000 Hausärzte, über 100.000 Mediziner sind über 60 Jahre alt. Der Arbeitskräftemangel ist längst Realität, besonders im ländlichen Raum. Der Präsident der Bundesärztekammer warnt: „Wenn wir nicht entschlossen gegensteuern, steuern wir auf einen flächendeckenden Versorgungsnotstand zu.“
Reinhardt spricht sich zudem für ein stärker koordiniertes Versorgungssystem aus: Der Hausarzt soll wieder zentrale Anlaufstelle werden, eine Idee, die auch im Koalitionsvertrag verankert ist. Patienten würden damit gezielter durch das Gesundheitssystem geleitet – ein wichtiger Schritt, um Ressourcen zu schonen und Qualität zu sichern.
Doch nicht jeder sieht das so optimistisch. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hält dagegen: Der Notstand sei „hausgemacht“, so Vorstand Eugen Brysch. Schlechte Erreichbarkeit, mangelnde Präsenzzeiten und ungleiche Verteilung der Ärzte zwischen Stadt und Land würden das System lähmen.
Fazit:
Die Idee ist da, die Bereitschaft ebenso – jetzt liegt es an der Politik, schnell und wirksam zu handeln. Denn während der Altersdurchschnitt der Ärzte steigt, steigt auch der Druck auf unser Gesundheitswesen. Und vielleicht ist genau jetzt der Zeitpunkt gekommen, an dem Erfahrung nicht in Rente geht – sondern wieder Leben rettet.
Geschrieben von: Florian Jäger
today2. Oktober 2025
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