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„Innerhalb von Minuten schlagen sie zu – und sind wieder weg!“

today25. Mai 2025 5

Hintergrund
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Es ist ein Szenario wie aus einem Actionfilm: Ein gewaltiger Transporthubschrauber der Bundespolizei landet abrupt auf einer Wiese neben der Bundesstraße, Rotorblätter peitschen durch die Luft. Sekunden später springen bewaffnete Einsatzkräfte heraus und sichern das Gelände. Autos werden angehalten, Fahrer überprüft. Nach wenigen Minuten ist der Spuk vorbei – der Hubschrauber hebt wieder ab. Der nächste Schlag steht bevor.

Mit einer neuen Taktik will die Bundespolizei in Niedersachsen die Kontrolle über die Grenzen zur Niederlande verschärfen. Die sogenannte Hubschraubersprungfahndung soll illegale Migration, Schmuggel und Terrorgefahren bekämpfen – und sie hat es in sich.

Das ist ein besonderes taktisches Mittel“, erklärt ein Sprecher der Bundespolizei Bad Bentheim. Der Clou: Niemand weiß, wann und wo die Beamten zuschlagen. Diese Unberechenbarkeit ist ihr stärkstes Werkzeug.

Auf einmal sind wir da, wo uns keiner erwartet“, sagt ein Einsatzsprecher. Innerhalb weniger Minuten wird eine Kontrollstelle aufgebaut – und genauso schnell wieder abgebaut. Mal bleiben die Beamten 15 Minuten, mal 45. Jeder Moment zählt.

Einsätze mit Adrenalinkick – und Präzision

Die Landeplätze, oft abgelegene Wiesen oder schmale Feldränder, werden zuvor genau ausgekundschaftet. Doch Wind, Wetter und enge Flächen machen jede Landung zur Herausforderung. Ein Einsatzpilot berichtet von heiklen Manövern, die äußerste Konzentration erfordern.

Mit der neuen Methode will die Bundespolizei vor allem eines erreichen: maximalen Fahndungsdruck. Wer versucht, sich illegal über die Grenze zu bewegen oder kriminelle Ware zu transportieren, soll jederzeit mit einer Kontrolle rechnen müssen – besonders in abgelegenen, schwer überwachbaren Regionen.

Politischer Rückhalt für harte Linie

Der neue Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hat deutlich gemacht: Die Grenzen sollen wieder spürbarer werden. Seine Devise: Mehr Kontrollen, weniger Lücken. Auch Asylsuchende, die in anderen EU-Ländern bereits Anträge gestellt haben, sollen konsequent zurückgewiesen werden – mit Ausnahmen für vulnerable Gruppen wie Schwangere oder Kinder.

Niedersachsen ist dabei kein Einzelfall. Auch in NRW und Bayern wurde die Zahl der eingesetzten Bundespolizisten erhöht. Die Grenze zur Niederlande, 180 Kilometer lang, wird so zum neuen Brennpunkt der Sicherheitsstrategie.


Geschrieben von: stanley.dost

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