Terror aus der Chatgruppe: Bundesweite Razzia gegen rechtsextreme Jugendzelle

Bundesanwaltschaft zerschlägt mutmaßliche Terrorgruppe „Letzte Verteidigungswelle“ – Verdächtige teils erst 15 Jahre alt

Mit gezielten Zugriffen in vier Bundesländern hat die Bundesanwaltschaft am Mittwoch eine mutmaßlich rechtsextreme Terrorgruppe zerschlagen. Fünf junge Männer wurden festgenommen, darunter zwei 15-jährige Schüler, das berichtet die tagesschau heute. Die Gruppe, die sich über Chatdienste wie Telegram organisierte, soll Anschläge auf Geflüchtetenunterkünfte geplant und teilweise bereits ausgeführt haben.

Ermittelt wird gegen insgesamt acht Personen, die als Kern der Gruppierung „Letzte Verteidigungswelle“ gelten. Sie sollen sich über radikale Onlineforen vernetzt und gegenseitig zu extremistischen Taten angestachelt haben. In internen Chats wurden Gewaltaufrufe verbreitet und der Nationalsozialismus verherrlicht. Zugang zur Gruppe erhielten offenbar nur jene, die zuvor eine Straftat begangen und per Video belegt hatten.

Zu den konkreten Vorwürfen zählen Brandanschläge, Angriffe mit Feuerwerkskörpern und ein geplanter Anschlag mit Kugelbomben. Ziel waren laut Bundesanwaltschaft mehrfach Unterkünfte von Geflüchteten in Brandenburg, Thüringen und Sachsen. Die Ermittlungen laufen zentral beim Bundeskriminalamt unter dem Namen „EG Deich“.

Laut Sicherheitsbehörden sind in den Chatgruppen der „Letzten Verteidigungswelle“ bundesweit rund 200 Personen aktiv. Der Fall gilt als besonders brisant, da sich eine neue Generation gewaltbereiter Rechtsextremer formiert – vernetzt, radikalisiert und zunehmend militant.