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Vom Feuer zur Fantasie – Die faszinierende Geschichte des LEGO Imperiums

today19. Mai 2025

Hintergrund
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Billund, Dänemark – Es begann mit Holz und einem Brand.
Im Jahr 1916 gründete der dänische Tischler Ole Kirk Christiansen eine kleine Werkstatt in Billund. Was als bescheidene Tischlerei begann, nahm eine dramatische Wendung, als 1924 ein verheerender Brand sowohl seine Werkstatt als auch sein Zuhause in Schutt und Asche legte. Doch statt aufzugeben, nahm Christiansen die Katastrophe als Neuanfang.

Krise als Chance – Spielzeug aus Holz
Inmitten der Weltwirtschaftskrise 1932 stellte Christiansen seine Produktion um: Statt Möbel fertigte er nun Holzspielzeug. Bereits zwei Jahre später, 1934, gab er seinem wachsenden Unternehmen einen Namen – LEGO, abgeleitet vom dänischen Ausdruck leg godt“, was so viel bedeutet wie spiel gut“.

Vom Holz zur Kunststoff-Revolution
Der wahre Durchbruch kam jedoch nach dem Zweiten Weltkrieg. 1947 wagte LEGO als erstes Unternehmen in Dänemark den Schritt in die Kunststoffproduktion und schaffte sich eine Spritzgussmaschine an. Zwei Jahre später präsentierte man die ersten „Automatic Binding Bricks“ – der Vorläufer des berühmten LEGO-Steins. Die endgültige Erfolgsgeschichte begann 1958, als LEGO das Patent für den heute bekannten Stein mit den ineinandergreifenden Röhren erhielt – ein Meilenstein, der grenzenlose Bauwelten möglich machte.

Expansion, Innovation – und ein Kultobjekt
In den folgenden Jahrzehnten wuchs LEGO unaufhaltsam. 1959 wurde in Deutschland die erste Auslandsniederlassung gegründet. 1969 kamen die bunten Duplo-Steine für die Kleinsten auf den Markt. 1977 revolutionierte LEGO Technic das Spielen mit funktionellen Zahnrädern und Motoren. Und 1978 betrat ein kleiner, gelber Charakter die Bühne, der zum Symbol der Marke werden sollte: die LEGO-Minifigur.

Stürmische Zeiten und ein mutiger Neuanfang
Doch selbst Riesen geraten ins Straucheln: In den 1990er Jahren bekam LEGO die wachsende Konkurrenz durch digitale Spiele zu spüren. 2004 stand das Unternehmen am Abgrund. Die Wende kam mit Jørgen Vig Knudstorp, dem ersten externen CEO in der Firmengeschichte. Mit einem radikalen Strategiewechsel, der Rückbesinnung auf die Kernwerte und gezielten Innovationen gelang das Comeback.

Aufbruch in neue Welten
In den 2000er Jahren startete LEGO nicht nur Kooperationen mit NASA („Bricks in Space“, 2011), sondern verkaufte auch seine Freizeitparksparte an die Merlin Entertainments Group (2005), um sich voll auf das Kerngeschäft zu konzentrieren. 2015 wurde LEGO von Brand Finance zur stärksten Marke der Welt“ gekürt – vor Apple und Google.

Die Reise geht weiter
Auch heute, über ein Jahrhundert nach der Gründung, bleibt LEGO in Bewegung: Für 2027 ist der Umzug des Londoner Hauptsitzes nach South Bank geplant. Die Geschichte des kleinen Steins ist noch lange nicht zu Ende – und sie beginnt jedes Mal aufs Neue, wenn ein Kind zwei LEGO-Steine zusammensteckt.

Geschrieben von: Florian Jäger

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