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Toter Esel in Bielefelder Wald wirft Rätsel auf – Polizei ermittelt wegen Tierquälerei

today16. Mai 2025

Hintergrund
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Brutale Tat auf Waldweg entdeckt
Passant findet toten Esel – Polizei bestätigt Gewalttat durch Menschenhand

Bielefeld. Ein grausiger Fund sorgt in Bielefeld für Entsetzen: Bereits am 16. März wurde ein toter Esel auf einem abgelegenen Waldweg nahe der Straße Am Lamberg, unterhalb von Haus Salem, entdeckt. Wie die Polizei jetzt mitteilt, deuteten die Verletzungen schnell auf ein Verbrechen hin. Eine Obduktion durch die Veterinärbehörde bestätigte den Verdacht – der Esel wurde Opfer einer gezielten Gewalttat, berichtet das Westfalen Blatt.

Ein Passant hatte das tote Tier in den Morgenstunden gefunden und die Behörden alarmiert. Die Polizei wurde um 9:30 Uhr zum Tatort gerufen. Wie Sprecherin Hella Christoph erklärt, lassen die Verletzungen keinen Zweifel zu: Es handelt sich um Schnittverletzungen, die dem Tier mutmaßlich mit einem Messer zugefügt wurden.

Verdacht auf Wolf zunächst nicht ausgeschlossen
Speichelproben sollen Klarheit bringen

Für zusätzliche Verwirrung sorgten Bissspuren am Kadaver. Deshalb wurde Dieter Wortmeier vom Regionalforstamt Ostwestfalen-Lippe hinzugezogen – ein anerkannter Wolfs-Experte des Landes NRW. Er entnahm Speichelproben an den Wunden, die derzeit im renommierten Senckenberg-Institut in Gelnhausen analysiert werden. Die zentrale Frage: Hat möglicherweise ein Wolf den Kadaver nach dem Tod angefressen?

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Klima (LANUK) führt den Vorfall weiterhin als Wolfs-Verdachtsfall. Sollte sich der Verdacht bestätigen, wäre es der erste offizielle Wolfsnachweis in Bielefeld seit der Ausrottung der Raubtiere in Deutschland.

Polizei hält Details zurück – Täterwissen soll nicht preisgegeben werden

Die Ermittlungen zum Fall laufen derzeit auf Hochtouren. Die Polizei konnte inzwischen den Halter des Esels ausfindig machen. Ob das Tier gestohlen und gezielt an dem abgelegenen Ort getötet wurde, ist Gegenstand der laufenden Untersuchungen. Weitere Details, wie Herkunft oder Zeitpunkt der Tat, werden aus ermittlungstaktischen Gründen nicht veröffentlicht. Polizeisprecherin Christoph betont: „Das ist klassisches Täterwissen.“

Einzelfall oder Serie? – Behörden bleiben wachsam

Obwohl in der Vergangenheit ähnliche Gewalttaten an Pferden teils im Zusammenhang mit Serienfällen standen, geht die Polizei in diesem Fall von einer Einzeltat aus. Dennoch bleibt die Verunsicherung groß – auch, weil noch unklar ist, ob ein wildes Tier wie ein Wolf tatsächlich am Kadaver war.

Die Laborergebnisse werden frühestens in einigen Wochen erwartet. Bis dahin bleibt der Fall des getöteten Esels ein düsteres Kapitel in der Tierkriminalität – und ein mahnendes Beispiel für die Grausamkeit, zu der Menschen fähig sein können.

Geschrieben von: Florian Jäger

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