Deutschland

Deutschland bekennt sich klar zu den Vereinten Nationen

today15. Mai 2025

Hintergrund
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Berlin. Bundeskanzler Friedrich Merz hat bei einem Besuch von UN-Generalsekretär António Guterres in Berlin das starke Engagement Deutschlands für die Vereinten Nationen bekräftigt. Im Zentrum des Treffens standen Themen wie internationale Friedensmissionen, die Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten sowie Deutschlands Kandidatur für den UN-Sicherheitsrat in den Jahren 2027/28.

Deutschland bleibt ein verlässlicher Partner für das multilaterale System und ein starker Unterstützer der Vereinten Nationen“, erklärte Merz. Anlass für das Treffen war die erstmals in Deutschland stattfindende UN-Blauhelmkonferenz mit Delegationen aus über 130 Staaten.

Verantwortung und Engagement für den Frieden

Der Kanzler unterstrich die Bedeutung der UN-Friedensmissionen, an denen sich Deutschland weiterhin mit militärischem, polizeilichem und zivilem Personal beteiligen werde. Besonders hob er die Einsätze im Libanon und im Südsudan hervor. Gleichzeitig betonte Merz die Notwendigkeit, die UN zu reformieren und effizienter zu gestalten – eine Forderung, die auch Guterres teilte.

Mit Blick auf aktuelle Krisen erklärte Merz, ein bedingungsloser Waffenstillstand in der Ukraine sei die Voraussetzung für Friedensverhandlungen. Deutschland unterstütze das geplante 17. EU-Sanktionspaket gegen Russland und habe seine Zustimmung bereits gegeben. Auch die humanitäre Lage in Gaza bereite große Sorge. Deutschland stehe zu Israels Recht auf Selbstverteidigung, mahne jedoch zur Rücksichtnahme auf die Zivilbevölkerung.

Stärkung des UN-Standorts Bonn

Merz und Guterres sprachen zudem über den Ausbau des UN-Standorts Bonn. Bereits heute zählt Bonn zu den größten UN-Standorten weltweit. Deutschland werde einer der wichtigsten Beitragszahler der UN bleiben und sich für eine starke Rolle Europas im Rahmen der Vereinten Nationen einsetzen.

Finanzierung und globale Verantwortung

Angesichts der Kürzungen der US-Beiträge an die UN erklärte Guterres seine Besorgnis, stellte aber klar: „Die UN werden nicht zusammenbrechen.“ Er betonte, dass die Leidtragenden dieser Kürzungen nicht die Organisation selbst, sondern die Menschen in Not seien. Merz bekräftigte, dass Deutschland keine Lücken schließen könne, aber alles tun werde, um die UN handlungsfähig zu halten.

Zukunftsvisionen für Frieden und Multilateralismus

Beide Politiker betonten die Wichtigkeit des Multilateralismus in einer Welt wachsender geopolitischer Spannungen. Deutschland werde eine aktive Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels, in humanitärer Hilfe und bei der Reform der globalen Finanzarchitektur spielen, so Guterres.

Abschließend würdigte der UN-Generalsekretär Deutschland als „Säule des Multilateralismus“ und als „starke Stimme für Frieden und Menschenrechte“. Kanzler Merz versprach: „Deutschland ist bereit, Verantwortung zu übernehmen – in den UN und weltweit.“

Geschrieben von: Florian Jäger

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