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today9. Mai 2025
Medizinische Versorgung in Lippe vor dem Umbruch
Bad Salzuflen/Lage/Lemgo.
In der Stadt Lage sorgt ein möglicher Alleingang beim Bau eines kostspieligen Ärztehauses für Spannungen. Hinter verschlossenen Türen wird über Risiken und Nebenwirkungen diskutiert – allen voran die Gefahr, dass Mediziner aus Nachbarkommunen abgeworben werden könnten. Doch statt einer isolierten Lösung zeichnet sich nun ein gemeinsamer Weg ab: Die Städte Bad Salzuflen, Lage und Lemgo wollen zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) Lippe neue Medizinische Versorgungszentren (MVZ) schaffen.
Städte setzen auf Zusammenarbeit mit dem DRK
Ein gemeinsamer Grundsatzbeschluss – ein sogenannter Letter of Intent – liegt den Räten der drei Städte zur Abstimmung vor. Das Ziel: eine eng abgestimmte Zusammenarbeit mit dem DRK, begleitet von fachlicher Beratung, um fundierte Entscheidungen über neue MVZ-Strukturen treffen zu können.
Bad Salzuflens Bürgermeister Dirk Tolkemitt betont: „Unser Ziel ist es, die aktuelle Versorgungssituation gemeinsam zu verbessern und langfristig zu stärken.“ Unterstützung erhält das Projekt von der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, die die Initiative im Rahmen ihres gesetzlichen Sicherstellungsauftrags ausdrücklich begrüßt.
Antwort auf Ärztemangel und demografischen Wandel
Hintergrund der Initiative ist die wachsende Versorgungslücke – insbesondere im Bereich der Haus- und Kinderärzte. Der demografische Wandel und der bundesweite Ärztemangel setzen die Mittelzentren zunehmend unter Druck. MVZ bieten nach Einschätzung der Beteiligten die Chance, mit flexiblen Arbeitszeitmodellen neue Anreize für Ärztinnen und Ärzte zu schaffen.
„Es ist uns wichtig, die Versorgung mit Kinderärzten gezielt mit einzubeziehen“, sagt Lemgos Bürgermeister Markus Baier. Auch Lages Bürgermeister Matthias Kalkreuter sieht große Chancen: „MVZ ermöglichen es, neue und ergänzende Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit zu geben.“
Nächste Schritte: Gesellschaftsvertrag in Vorbereitung
Die Planungen für die MVZ gehen bereits in die konkrete Phase: Gespräche mit interessierten Medizinern laufen, ein Gesellschaftsvertrag sowie ein Businessplan werden derzeit ausgearbeitet. „Die rechtlichen und organisatorischen Voraussetzungen für die MVZ-Gründung sind geprüft“, erklärt Klaus-Jürgen Wolf vom DRK. Präsident Dr. Reiner Austermann ergänzt: „Jetzt sind wir bereit, unseren Beitrag für die Menschen in Lippe zu leisten.“
Die offiziellen Beschlüsse zur Absichtserklärung sollen im Mai in allen drei Stadträten weitgehend gleichzeitig erfolgen – ein klares Signal für eine neue, gemeinsame Gesundheitsstrategie in der Region.
Geschrieben von: Florian Jäger
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