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Kampfhandlungen trotz angekündigter Waffenruhe
Die erhoffte dreitägige Feuerpause zum Weltkriegsgedenken in Moskau ist in der Nacht zu Donnerstag offenbar brüchig geblieben. Obwohl Russlands Präsident Wladimir Putin eine Waffenruhe ab Mitternacht Ortszeit ausgerufen hatte, meldete die ukrainische Luftwaffe weiterhin russische Luftangriffe mit Lenkbomben auf die Region Sumy, so berichtet das Westfalen Blatt. Gleichzeitig kam es in der westrussischen Region Lipezk zu nächtlichem Drohnenalarm und Angriffen – laut Angaben lokaler Behörden, die nicht unabhängig überprüft werden konnten.
Militärparade trotz Kriegsrealität
Während auf dem Roten Platz in Moskau die Vorbereitungen für die große Militärparade zum 9. Mai, dem russischen „Tag des Sieges“ über Nazi-Deutschland, auf Hochtouren laufen, treffen bereits ausländische Gäste ein. Wichtigster Besucher ist Chinas Staatschef Xi Jinping. Die Ukraine hatte Putins Vorschlag einer kurzen Feuerpause jedoch von Beginn an als PR-Geste abgetan und betont, sie könne die Sicherheit der Paradebesucher nicht garantieren.
Kiew fordert umfassendere Waffenruhe
Statt der dreitägigen Feuerpause setzt sich die Ukraine für eine 30-tägige Waffenruhe ein. Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht darin eine echte Chance für Diplomatie. „Wir ziehen unseren Vorschlag nicht zurück“, sagte er in seiner Abendansprache. Gleichzeitig setzte die ukrainische Armee Moskau in den letzten Tagen mit gezielten Drohnenangriffen unter Druck – der Flugverkehr rund um die russische Hauptstadt wurde zeitweise massiv gestört. Auch andere Städte wie Nischni Nowgorod waren betroffen.
Putin und Xi treffen sich zu strategischen Gesprächen
Parallel zum Kriegsverlauf empfängt Kremlchef Putin Chinas Präsident Xi Jinping. Geplant sind bilaterale Gespräche zu Wirtschaftsprojekten, darunter eine neue Gasleitung nach China. Außerdem stehen geopolitische Themen wie der Ukrainekrieg und die Rolle der USA zur Debatte. Trotz internationaler Isolation erwartet Russland laut Kremlangaben Delegationen aus 29 Ländern – vorwiegend aus früheren Sowjetrepubliken und befreundeten Staaten wie Venezuela, Kuba und Brasilien.
USA und Ukraine diskutieren Pufferzone
In Washington zeigte sich die US-Regierung unzufrieden mit dem Stillstand der Friedensgespräche. Präsident Donald Trump und Vizepräsident JD Vance kritisierten die aus ihrer Sicht überzogenen russischen Forderungen. Trumps Ukraine-Sondergesandter Keith Kellogg berichtete von ukrainischen Vorschlägen für eine Waffenruhe entlang einer demilitarisierten Zone von 30 Kilometern Breite. Die Angaben wurden von Kiew bislang nicht offiziell bestätigt.
Ukraine stimmt über Rohstoffabkommen mit den USA ab
In Kiew steht eine wichtige Entscheidung im Parlament an: Die Ratifizierung eines Rohstoffabkommens mit den USA. Ziel ist ein gemeinsamer Investitionsfonds, der Mittel für den Wiederaufbau der Ukraine bereitstellen soll – im Gegenzug erhalten die USA Zugang zu ukrainischen Bodenschätzen. Präsident Selenskyj warb für die Zustimmung: „Dies wird unsere Verteidigungsfähigkeit stärken.“
EU plant neues Sanktionspaket gegen Russland
Wegen des andauernden Kriegs bereitet die EU ein 17. Sanktionspaket gegen Russland vor. Im Fokus stehen Maßnahmen gegen die sogenannte Schattenflotte zur Umgehung von Ölembargos sowie Sanktionen gegen Unternehmen, die Russlands Rüstungsindustrie unterstützen – auch in der Türkei und China. Erste politische Gespräche dazu laufen beim EU-Außenministertreffen in Warschau, bei dem auch die neue deutsche Außenminister Johann Wadephul vertreten ist.
Geschrieben von: Florian Jäger
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