Schlangen – Ein wichtiger Schritt für mehr Inklusion und Teilhabe: Die Gemeinde Schlangen hat zum ersten Mal ehrenamtliche Behindertenbeauftragte bestellt. In geheimer Wahl wählte der Gemeinderat am 10. April Marc Böger zum Beauftragten für die Belange von Menschen mit Behinderung, Eva-Maria Görtz übernimmt die stellvertretende Funktion.
Beide bringen eine hohe fachliche Kompetenz und persönliche Motivation mit in ihr neues Amt. Marc Böger ist seit vielen Jahren beruflich in der Behindertenhilfe tätig und kennt die Bedürfnisse von Menschen mit unterschiedlichsten Beeinträchtigungen nicht nur aus beruflicher, sondern auch aus familiärer Erfahrung. „Jetzt müssen wir erstmal bekannt werden und zeigen, dass es uns gibt – dann kommen die Anliegen von ganz allein“, erklärt er.
Eva-Maria Görtz lebt selbst mit einer Beeinträchtigung und hat sich bereits während ihres Studiums der Sozialen Arbeit intensiv mit dem Thema beschäftigt. Für sie ist es ein persönliches Anliegen, anderen Betroffenen Mut zu machen. „Ich glaube fest daran, dass hinter jedem Rückschlag eine neue Chance steckt“, sagt sie.
Ein erstes Ziel der beiden ist es, die Barrierefreiheit im Alltag weiter zu verbessern – etwa bei Bürgersteigen oder öffentlichen Gebäuden. Auch der Austausch mit Familienzentren und Schulbegleitern steht auf der Agenda.
Bürgermeister Marcus Püster begrüßt die Neubesetzung ausdrücklich: „Durch ihre persönliche Betroffenheit und langjährige Erfahrung bringen beide eine enorme Expertise mit. Ihre Unterstützung wird helfen, die Bedürfnisse von Menschen mit Beeinträchtigungen in Schlangen noch stärker zu berücksichtigen.“
Bereits im Januar hatte der Rat eine Satzung zur Wahrung der Interessen von Menschen mit Behinderung verabschiedet. Erste Maßnahmen, wie der barrierefreie Zugang zum Rathaus, wurden bereits umgesetzt. Weitere Projekte wie der Fußverkehrs-Check oder der „Pflastertrubel“ sollen künftig in enger Zusammenarbeit mit den neuen Beauftragten begleitet werden.
Die erste Einzelsprechstunde der neuen Behindertenbeauftragten findet am 13. Mai statt – ein Angebot, das die Tür für Austausch und konkrete Unterstützung vor Ort öffnet.
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