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today4. Mai 2025
500 Polizisten, abgesperrte Straßen, geschlossene Universitätsteile: Das Drittliga-Topspiel zwischen Arminia Bielefeld und Dynamo Dresden am 3. Mai 2025 zeigte eindrucksvoll, wie viel Aufwand ein Hochrisikospiel für die öffentliche Hand bedeutet. Rund 2.600 Dynamo-Fans reisten an, ein lautstarker Fanmarsch bewegte sich durch die Stadt – begleitet von einem massiven Polizeiaufgebot, das Eskalationen verhindern sollte.
Zwar blieb es weitgehend friedlich, doch der Preis für diesen geordneten Ablauf ist hoch – nicht nur im sicherheitstechnischen, sondern auch im finanziellen Sinne. Denn mit dem aktuellen Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom Januar 2025 ist klar: Bundesländer dürfen die Kosten solcher Großeinsätze auf die Veranstalter – sprich die Vereine – abwälzen.
Ein Urteil mit Sprengkraft. Zwar argumentiert der Staat mit Gerechtigkeit: Warum soll die Allgemeinheit für privatwirtschaftliche Großevents zahlen? Doch aufseiten der Vereine wächst die Sorge. Gerade kleinere Clubs könnten durch solche Zahlungen massiv unter Druck geraten – in einer Liga, in der wirtschaftliche Stabilität ohnehin selten gegeben ist.
Auch Fanvertreter schlagen Alarm. Sie fürchten, dass die Vereine ihre Verantwortung auf die Fans abwälzen – mit restriktiveren Maßnahmen, geringeren Ticketkontingenten für Gästefans oder gar der Absage ganzer Auswärtsspiele. Eine lebendige Fankultur könnte so unter der Last der Sicherheitsdebatte erdrückt werden.
Das Beispiel Bielefeld zeigt: Die Diskussion um Sicherheit im Fußball ist mehr als nur eine Frage der Ordnung – sie ist eine Frage der Verantwortung, der Gerechtigkeit und letztlich auch der Zukunft des Profifußballs in seiner jetzigen Form. Wer zahlt am Ende für den Schutz – und wer zahlt den Preis?
Geschrieben von: Dirk Lankow
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