VW dementiert Produktionsstopp in Osnabrück – Zukunft des Werks bleibt ungewiss

Volkswagen hat Spekulationen über ein bevorstehendes Ende der Fahrzeugproduktion am Standort Osnabrück entschieden zurückgewiesen. «Es gibt keinen derartigen Beschluss», erklärte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Man prüfe weiterhin verschiedene Optionen, wobei die Wirtschaftlichkeit stets eine zentrale Rolle spiele.

Zuvor hatten die Braunschweiger Zeitung und die Neue Osnabrücker Zeitung berichtet, dass der VW-Markenvorstand entschieden habe, die Fahrzeugproduktion in Osnabrück ab Herbst 2027 einzustellen. Dem widersprach Volkswagen nun deutlich. Auch die im Dezember 2024 erzielte Einigung mit der IG Metall über ein Sanierungsprogramm habe weiterhin Bestand, betonte der Sprecher.

Hintergrund der Diskussion ist das Bemühen um die wirtschaftliche Stabilisierung der Kernmarke VW, die unter einer anhaltenden Überkapazität leidet. Im Zuge des Sanierungskonzepts wurde die Produktion des letzten in Osnabrück gefertigten Cabrios bis Mitte 2027 verlängert. Für die Zeit danach sollen mögliche Alternativen für die Nutzung des Standorts geprüft werden. Rund 2.300 Beschäftigte arbeiten derzeit in dem Werk.

Ein potenzieller neuer Interessent für den Standort ist der Rüstungskonzern Rheinmetall. Vorstandschef Armin Papperger besuchte das Werk im März und sondierte Kooperationsmöglichkeiten im Bereich militärischer Lkw. Das Gemeinschaftsunternehmen Rheinmetall MAN Military Vehicles, an dem auch die VW-Tochter MAN beteiligt ist, erwägt laut Automobilwoche, in Osnabrück künftig schusssichere Fahrerkabinen zu fertigen. Konkrete Entscheidungen wurden allerdings bislang nicht getroffen.

Die Zukunft des Werks in Osnabrück bleibt damit vorerst offen – zwischen dementierten Schließungsplänen und möglichen neuen Perspektiven in der Rüstungsindustrie.