Schweiz zieht Konsequenzen: Zwei DB-Fernverbindungen wegen Verspätungen gestoppt

Zürich/Basel. Die Geduld der Schweiz mit der Deutschen Bahn ist am Ende: Wegen anhaltender und teils gravierender Verspätungen hat die Schweizerische Bundesbahn (SBB) zwei grenzüberschreitende Fernverkehrsverbindungen drastisch eingeschränkt. Die EuroCity-Züge EC7 (Hamburg–Interlaken Ost) und EC9 (Dortmund–Zürich) enden ab sofort bereits in Basel, berichtet MSN.

Ab Basel ist Schluss: EC7 und EC9 gekappt

Bislang wurde bei größeren Verspätungen flexibel reagiert, doch nun greift eine dauerhafte Maßnahme: Seit dem 29. April müssen Reisende dieser beiden Verbindungen am Bahnhof Basel SBB in andere Züge umsteigen. Die Weiterfahrt in die Schweiz übernehmen pünktlichere Schweizer Züge. Auf der Rückfahrt nach Deutschland bleiben die Direktverbindungen vorerst bestehen.

Diese Entscheidung gilt mindestens bis zum nächsten Fahrplanwechsel im Dezember. Die SBB begründet den Schritt mit der massiven Unzuverlässigkeit der Züge aus Deutschland – ein deutliches Signal an die DB.

Schweizer Bahn verliert Geduld mit der DB

Nur noch 40 Prozent der internationalen Züge aus Deutschland erreichen laut SBB ihr Ziel in der Schweiz mit einer Verspätung von unter fünf Minuten. Jeder fünfte Zug kam zuletzt sogar mit mehr als zehn Minuten Verspätung an. Kommt ein Zug mit über 15 Minuten Verspätung nach Basel, verliert er seinen Fahrplanslot – und muss ersetzt werden.

Die SBB sieht sich dabei in der Verantwortung gegenüber ihren eigenen Fahrgästen. „Dann betrifft die Verspätung auch die Passagiere aus der Schweiz“, erklärte eine SBB-Sprecherin.

Verlässlichkeit hat Vorrang: Neue Regelung bis Dezember

Mit über 40 täglichen Direktverbindungen zwischen Deutschland und der Schweiz ist das grenzüberschreitende Bahnangebot eigentlich stark ausgebaut. Viele der Züge verkehren auch über alternative Routen wie Schaffhausen oder Bregenz. Doch der aktuelle Schritt zeigt: Die Schweizer Bahn setzt klare Prioritäten in Sachen Pünktlichkeit und Verlässlichkeit.

Für die Deutsche Bahn ist die Entscheidung ein herber Imageschaden – und ein Warnsignal aus einem Land, das international als Vorbild für funktionierenden Bahnverkehr gilt.

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