Listeners:
Top listeners:
ElectronicFlow Radio Regionalradio für Lemgo
Eichsfeld Welle Regionalradio für den Landkreis Eichsfeld
Sound-Phoenix Regionalradio für Drebber
FLR1 Regionalradio für Witten
SchlagerMax 100% Schlager
today26. April 2025
Oldenburg steht unter Schock. Tausende Menschen strömen heute auf die Straßen, um ihre Stimmen zu erhaben. Ihre Forderungen sind klar: Gerechtigkeit für Lorenz – Gegen Rassismus.
Was war passiert?
Am Ostersonntag, dem 20. April 2025, endete das Leben des 21-jährigen Lorenz A. – abrupt, brutal und unter bis heute nicht restlos geklärten Umständen. Was als Streit vor einer Diskothek begann, endete mit tödlichen Polizeischüssen in der Innenstadt. Fünf Mal drückte ein junger Beamter ab. Drei Kugeln trafen Lorenz in den Rücken. Er überlebte die Nacht nicht.
Nicht nur Oldenburg, ganz Deutschland blickt inzwischen auf den Fall. Kritiker prangern nicht nur ein mögliches Fehlverhalten einzelner Polizisten an, sondern ein strukturelles Problem: Vorwürfe von Rassismus und übermäßiger Gewaltanwendung stehen im Raum. Der tödliche Vorfall reiht sich ein in eine Kette ähnlicher Tragödien ein, die längst das Vertrauen vieler in die Sicherheitskräfte in allen Bundesländern erschüttert haben.
Seither hat sich die Oldenburg verändert. Die Trauer um Lorenz hat sich in Wut verwandelt – und in einen kollektiven Aufschrei gegen Polizeigewalt und mangelnde Aufklärung. Unter dem Motto „Gerechtigkeit für Lorenz“ fordern Tausende Demonstrierende heute eine schonungslose Aufarbeitung: Was genau geschah in jenen Minuten? Wurde alles getan, um Gewalt zu verhindern? Musste dieser junge Mensch wirklich sterben?
Die Polizei reagiert abwartend. Zwar wurde gegen den Schützen ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, doch viele Demonstranten fürchten, dass sich – wie so oft – letztlich nichts ändern wird.
„Wir brauchen keine Lippenbekenntnisse mehr. Wir brauchen Konsequenzen!“, ruft eine Rednerin unter tosendem Applaus auf dem Oldenburger Marktplatz.
Was jetzt geschehen muss
Die Forderungen sind klar: Transparente Ermittlungen ohne Rücksichtnahme auf interne Loyalitäten. Stärkeres Deeskalationstraining für die Einsatzkräfte. Flächendeckender Einsatz von Bodycams. Und vor allem: eine offene Debatte darüber, wie Polizeiarbeit in einem freiheitlichen Rechtsstaat aussehen muss!
„Wir wollen keine Feinde auf beiden Seiten“, sagt ein Sprecher der Demonstrierenden. „Wir wollen Polizisten, die schützen, nicht schießen.“
Die Politik zeigt sich alarmiert. Erste Stimmen fordern bundesweite Reformen: bessere Ausbildung, stärkere Kontrolle und ein unmissverständliches Signal an die Polizei, dass Fehlverhalten eben nicht geduldet wird – unabhängig von Uniform oder Dienstgrad.
Lorenz A. – mehr als nur ein Name
Für die Menschen auf Oldenburgs Straßen ist Lorenz längst mehr geworden als ein Opfer. Er ist ein Symbol geworden; für ein Deutschland, das gerechter sein muss. Für ein System, das genauer hinschauen muss. Für eine Gesellschaft, die nicht aufhören darf, sich selbst zu hinterfragen.
Und während die Kerzen auf dem Mahnmal für Lorenz flackern, bleibt die Hoffnung, dass sein Tod nicht sinnlos war. Dass echte Veränderung möglich ist.
Geschrieben von: Dirk Lankow
Copyright 2025 by HörfunkBund e. V.
Beitrags-Kommentare (0)