Nach Wallraff-Enthüllung: Kaufland in Herford unter Druck

Nach der aufsehenerregenden RTL-Reportage „Team Wallraff“, die teils gravierende Hygienemängel in zahlreichen Kaufland-Filialen aufdeckte – darunter auch in Herford – herrscht bei vielen Kundinnen und Kunden Verunsicherung. Der Markt an der Werrestraße zeigte sich am Wochenende nach der Ausstrahlung auffallend sauber, doch erste Nachkontrollen ergaben erneut Schimmelspuren und Rückstände an Kühlmöbeln.

In der TV-Dokumentation wurden deutschlandweit über 50 Filialen getestet. Das Ergebnis: In mehr als 80 Prozent davon wurden ähnliche Hygienemängel festgestellt – Schimmel, kaputte Kühlgeräte, Mäusebefall und sogar umetikettierte Ware.

Kaufland reagierte schnell mit einem sogenannten Fünf-Punkte-Plan, der unter anderem Investitionen in Höhe von 500 Millionen Euro für neue Kühltechnik sowie regelmäßige Kontrollen durch externe Institute vorsieht.

Ein persönliches Gespräch mit dem Filialleiter in Herford wurde vom Unternehmen abgelehnt. Stattdessen versandte Kaufland ein schriftliches Zitat, in dem Hausleiter Thorsten Wegner versichert, die Hygiene sei gewährleistet. Interessant: Das exakt gleiche Statement taucht auch bei Medienberichten über andere Filialen in Deutschland auf – etwa in Uelzen, Gröbenzell oder Neuss.

Kritiker werfen Kaufland nun vor, auf individuelle Vorwürfe mit standardisierten Antworten zu reagieren – anstelle echter Transparenz. Die Kundschaft bleibt skeptisch.