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Zauberhaftes Museumserlebnis: „Die kleine Hexe“ erobert das Hexenbürgermeisterhaus Lemgo

today16. April 2025

Hintergrund
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Lemgo. Mit einer besonderen Ausstellung richtet sich das Hexenbürgermeisterhaus Lemgo erstmals gezielt an ein junges Publikum. Im Mittelpunkt steht die berühmte Kinderbuchfigur „Die kleine Hexe“ von Otfried Preußler – ein literarischer Klassiker, der Generationen von Kindern weltweit begeistert hat, berichtet die lippische Wochenzeitung.

Seit ihrer Ersterscheinung im Jahr 1957 ist die kleine Hexe Kult: In 47 Sprachen übersetzt, wurde sie vielfach adaptiert – als Trickfilm, Puppenspiel oder Realverfilmung. Was sie von anderen Hexen unterscheidet? Sie will gut sein und Gutes tun – ein Meilenstein in der Darstellung von Hexenfiguren, der in der Kinderliteratur bis heute nachwirkt.

Das Museumsteam um Einrichtungsleiter Fabian Schröder zeigt sich stolz: „Diese Ausstellung ist ein Novum für unser Haus – konzipiert vom Jungen Schloss des Landesmuseums Stuttgart und auf unsere Räumlichkeiten angepasst. Es ist die erste Ausstellung, die sich gezielt an Kinder richtet.“ Schröder sieht in Preußlers Werk auch kulturhistorisch eine besondere Bedeutung: „Er war der erste deutschsprachige Autor, der eine Hexe positiv besetzt. Das hat den Weg geebnet – bis hin zu Figuren wie Harry Potter.“

Die Eröffnung der Mitmach-Ausstellung findet am Sonntag, 13. April, um 14:30 Uhr statt – mit einem bunten Familienprogramm. Schon am 27. April folgt ein weiteres Highlight: In Kooperation mit dem Hansa-Kino Lemgo wird die Realverfilmung „Die kleine Hexe“ aus dem Jahr 2018 gezeigt. Anschließend können kleine und große Besucher die Ausstellung erkunden.

Auch in den Sommerferien dreht sich alles um Magie und Zauberei: Vom 14. bis 17. Juli finden die Ferienspiele „Hexentanz und Zauberkraut“ statt – inklusive Besenbau unter fachkundiger Anleitung. Am 31. Juli, dem Geburtstag von Harry Potter, startet außerdem der Workshop „Hörspielzauber“. Kinder ab ca. 8 Jahren können hier eigene Hörspielsequenzen entwickeln – inspiriert von Preußlers Werk.

Neben all der Fantasie scheut sich das Museum auch nicht vor kritischer Auseinandersetzung. So wird offen angesprochen, dass das Originalbuch Begriffe enthält, die heute als rassistisch gelten. Schröder betont: „Sprachliche Korrekturen halte ich für notwendig. Humanitärer Sprachgebrauch wiegt für mich schwerer als die Bewahrung historischer Originalformulierungen.“

Die Ausstellung „Die kleine Hexe“ läuft bis zum 4. Januar 2026 und verspricht ein zauberhaftes Erlebnis für die ganze Familie – mit Fantasie, Reflexion und viel Raum zum Mitmachen.

Geschrieben von: Florian Jäger

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