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„Militaristische Psychose“: Russischer Botschafter warnt Deutschland – „Bis jetzt kein Kriegszustand“

today9. April 2025

Hintergrund
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In der ARD-Dokumentation Angst vor Krieg. Die Deutschen in der Zeitenwende sorgt ein Interview von Anne Will mit dem russischen Botschafter Sergej Netschajew für Aufsehen. Der Diplomat bezeichnet die Verteidigungsanstrengungen Europas als Sicherheitsrisiko und unterstellt westlichen Staaten eine „militaristische Psychose“. Europa sei auf dem Weg zur Kriegspartei, so Netschajew.

Besonders brisant: Auf die Frage, ob sich Russland im Kriegszustand mit Deutschland befinde, antwortete er mit den Worten: „Bis jetzt nicht. Ich weiß nicht, ob es dazu kommt.“ Zugleich gab er an, Russland verteidige in der Ukraine seine eigene Existenz und sprach vom Zerfall der Sowjetunion als „persönlicher Tragödie“.

Die ARD veröffentlichte das vollständige 30-minütige Interview in der Mediathek – versehen mit einer journalistischen Einordnung. Der Sender betont, es liefere „interessante Einblicke in die russische Denkweise und Propaganda“.

Eine aktuelle Umfrage, die im Rahmen der Doku durchgeführt wurde, zeigt: 56 Prozent der Deutschen befürchten einen großen Krieg in Europa, und 67 Prozent zweifeln an der militärischen Schutzgarantie der USA. Verteidigungsminister Boris Pistorius betonte in der Dokumentation, Angst sei zwar berechtigt, dürfe aber nicht zur Passivität führen: „Man muss sich wappnen – nicht wegducken.“

Geschrieben von: Dirk Lankow

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