NRW

Waldbrandgefahr in NRW steigt – Förster warnen vor Leichtsinn

today6. April 2025

Hintergrund
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Mit dem anhaltend trockenen, sonnigen Wetter und auffrischendem Wind steigt in Nordrhein-Westfalen die Waldbrandgefahr. Aktuell liegt der Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes landesweit bei Stufe 3 von 5, lokal kann jedoch bereits Stufe 4 erreicht werden. Erste kleinere Brände sind bereits ausgebrochen, konnten aber von den Feuerwehren unter Kontrolle gebracht werden.

Besonders im Frühling unterschätzen viele Menschen die Risiken. „Es ist nicht nur der Sommer, in dem Wälder brennen können“, erklärt Hartwig Dolgner von Wald und Holz NRW. „Auch im Frühjahr führen Trockenheit, Wind und altes Laub auf dem Waldboden zu gefährlichen Situationen.“

Dolgner warnt eindringlich davor, Vorschriften und Verbote zu ignorieren: Seit dem 1. März gilt ein generelles Rauchverbot in Wäldern – bis einschließlich 31. Oktober. Zudem ist offenes Feuer im Wald und im Umkreis von 100 Metern gesetzlich verboten. Grillen ist nur an ausgewiesenen Plätzen erlaubt. Auch Zigarettenkippen stellen eine große Gefahr dar: „Immer wieder führen achtlos weggeworfene Glutreste zu Waldbränden.“

Besonders wenig bekannt ist die Gefahr, die von Fahrzeugen ausgehen kann. Heiße Auspuffanlagen können trockenes Gras oder Laub leicht entzünden – auch auf Feldwegen oder an Ackerrändern. Deshalb gilt: Autos nur auf befestigten Flächen oder ausgewiesenen Parkplätzen abstellen. „Auf keinen Fall sollten Fahrzeuge im Wald oder auf trockenen Wiesen geparkt werden“, betont Dolgner.

Zur Orientierung bietet der Deutsche Wetterdienst täglich aktualisierte Gefahrenkarten an. Diese zeigen die aktuelle Lage in fünf Stufen. Dennoch kann die tatsächliche Gefahr vor Ort abweichen, weshalb Vorsicht stets geboten ist.

Wichtig: Wer Rauch oder ein Feuer im Wald bemerkt, sollte umgehend den Notruf 112 wählen. Eigene Löschversuche sind nur dann ratsam, wenn es sich um einen kleinen Entstehungsbrand handelt. Bei größeren Bränden sollte der Gefahrenort sofort verlassen werden. Eine möglichst genaue Beschreibung des Standorts hilft der Feuerwehr, schnell zu reagieren. „Schon ein Hinweis wie ‚Ich bin vom Wanderparkplatz links in den Wald abgebogen‘ kann im Ernstfall entscheidend sein“, sagt Dolgner.

Die Prognose für die kommenden Wochen bleibt trocken. Experten rechnen mit der höchsten Risikostufe im Hochsommer. Umso wichtiger ist jetzt ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur – für die Sicherheit aller.

Geschrieben von: Dirk Lankow

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