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today5. April 2025 5
Los Angeles/Berlin – Rabea Rogge hat Raumfahrtgeschichte geschrieben: Als erste deutsche Frau im All ist die 29-jährige Robotikforscherin nach einem rund vier Tage langen Raumflug sicher zur Erde zurückgekehrt. Gemeinsam mit drei Crewmitgliedern landete sie in einer „Dragon“-Kapsel des Raumfahrtunternehmens SpaceX im Pazifik vor der Küste Kaliforniens – ein historischer Moment für die deutsche Raumfahrt, berichtet das Westfalen Blatt.
Bei strahlendem Sonnenschein bremsten Fallschirme die Raumkapsel, bevor sie sanft auf der Wasseroberfläche aufsetzte. „Willkommen zu Hause“, hieß es aus dem SpaceX-Kontrollzentrum. Kurz darauf wurde die Kapsel von einem Bergungsschiff geborgen. Rogge war die Erste, die ausstieg – sichtbar erschöpft, aber lächelnd, winkend und mit erhobenen Daumen. Trotz der Strapazen der Rückkehr wagte sie den Ausstieg weitgehend ohne Hilfe – ein Test für künftige Missionen auf Mond oder Mars.
Eine Premiere auf mehreren Ebenen
Die Landung im Pazifik markierte gleich mehrere Premieren: Noch nie zuvor war eine bemannte „Dragon“-Kapsel an der US-Westküste gelandet, bisher geschah dies ausschließlich vor Florida. Die „Dragon“-Kapsel war bereits dreimal im All gewesen und absolvierte mit der aktuellen Mission ihren insgesamt 50. Flug.
Die Mission mit dem Namen „Fram2“, benannt nach einem historischen Polarforschungsschiff, führte die Crew auf eine ungewöhnliche Route über die Polarregionen. Etwa 55 Mal umrundeten sie die Erde und flogen dabei regelmäßig über Nord- und Südpol. Neben zahlreichen wissenschaftlichen Experimenten – darunter die ersten Röntgenbilder aus dem All und Untersuchungen zum Wachstum von Speisepilzen in Schwerelosigkeit – war auch ein Plüsch-Polarbär namens „Tyler“ an Bord als Symbol für die Schwerelosigkeit.
Ein Flug voller Symbolik – und Wissenschaft
Rogge, die an der ETH Zürich Elektrotechnik und später in Norwegen promoviert hatte, war offiziell als wissenschaftliche Spezialistin an Bord. Mitgeführt hat sie unter anderem eine Gedenkmedaille für Flugpionier Otto Lilienthal sowie eine Miniatur der berühmten Freiheitsglocke aus dem Berliner Rathaus Schöneberg – ihrem Geburtsbezirk. Auch eine analoge Kamera gehörte zu ihrer Ausrüstung, mit der sie persönliche Eindrücke festhielt.
Internationale Besatzung und privater Raumflug
Finanziert wurde die Mission von dem in China geborenen maltesischen Krypto-Milliardär Chun Wang, der selbst mit an Bord war. Neben Rogge und Wang nahmen auch die norwegische Filmemacherin Jannicke Mikkelsen und der australische Polar-Guide Eric Philips teil. Alle vier sind keine professionellen Astronauten – es war die dritte Mission dieser Art, nach „Inspiration4“ (2021) und „Polaris Dawn“ (2024).
Fünf Frauen gleichzeitig im All
Ein weiterer Meilenstein: Während „Fram2“ befanden sich insgesamt fünf Frauen gleichzeitig im All – neben Rogge und Mikkelsen auch zwei US-Astronautinnen auf der ISS sowie eine chinesische Astronautin auf der Raumstation „Tiangong“. Ein symbolträchtiger Moment für die Gleichstellung in der Raumfahrt, mehr als 60 Jahre nach dem historischen Flug der Russin Valentina Tereschkowa.
Mit ihrer erfolgreichen Rückkehr hat Rabea Rogge nicht nur einen Meilenstein für die deutsche Raumfahrt gesetzt – sie hat auch gezeigt, dass Wissenschaft, internationale Zusammenarbeit und Pioniergeist gemeinsam neue Grenzen überschreiten können.
Geschrieben von: Florian Jäger
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