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Brüssel/Berlin – Im eskalierenden Handelskonflikt mit den USA hat sich EVP-Fraktionschef Manfred Weber für eine selbstbewusste und strategische Antwort Europas ausgesprochen. Zwar signalisiert der Spitzenpolitiker der europäischen Christdemokraten grundsätzliche Gesprächsbereitschaft mit den Vereinigten Staaten – jedoch nur unter der Voraussetzung von Gleichberechtigung, berichtet das Westfalen Blatt.
„Die EU lässt sich von Trump nicht herumschubsen“, betonte Weber gegenüber der Funke Mediengruppe. „Wir sind offen für einen Deal, aber auf Augenhöhe.“ Die wirtschaftliche Bedeutung Europas sei dabei keinesfalls zu unterschätzen: Während die USA rund 25 Prozent zur Weltwirtschaft beitrügen, liege der Anteil der EU bei 22 Prozent.
Schwarzer Tag für den Freihandel
Hintergrund ist das neue Zollpaket, das US-Präsident Donald Trump Anfang April in Washington vorgestellt hatte. Weber bezeichnete diesen Schritt als „schwarzen Tag“ und einen „enormen Fehler“ des US-Präsidenten. Dennoch hoffe er, dass auch aus diesem Fehler die richtigen Lehren gezogen würden.
EU soll neue Handelsbündnisse schließen
Europa müsse nun entschlossen handeln und eigene Initiativen vorantreiben, so Weber. Er forderte den raschen Abschluss des lange verhandelten Mercosur-Abkommens mit Südamerika sowie die Ausarbeitung eines umfassenden Handelsvertrags mit Indien. Diese Abkommen seien „Anti-Trump-Abkommen“, so Weber – ein klares Signal für fairen und regelbasierten Welthandel, jenseits von einseitigem Protektionismus.
Warnung vor zu enger Bindung an China
Gleichzeitig sprach sich der EVP-Vorsitzende klar gegen eine wirtschaftliche Annäherung an China als Alternative zur Zusammenarbeit mit den USA aus. „Die Volksrepublik verfolgt eine andere Vorstellung von der Weltordnung – das ist kein Zukunftsmodell für uns.“ Europa solle nicht zulassen, dass China an die Stelle der Vereinigten Staaten als führende Handelsmacht der Welt tritt.
Fazit: Selbstbewusst, aber offen für Dialog
Weber plädiert für einen klugen Balanceakt: Europa müsse Stärke und Handlungsfähigkeit demonstrieren, aber dennoch gesprächsbereit bleiben – wenn die Bedingungen stimmen. Der Schlüssel liege in einer aktiven Handelspolitik und strategischen Allianzen, die auf gemeinsamen Werten beruhen.
Geschrieben von: Florian Jäger
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