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today4. April 2025
Was wie ein Aprilscherz klingt, ist bittere Realität: Die Stadt Dorsten hat zum 1. April ein neues Sicherheitskonzept für Großveranstaltungen eingeführt, das Besucher in die Mitverantwortung für ihre eigene Sicherheit nimmt. Mit bunten Schildern in Ampelfarben sollen Gefahrenzonen gekennzeichnet werden, sodass jeder Gast selbst entscheiden kann, welches Risiko er bereit ist einzugehen.
Gefahrenzonen nach Farbsystem
Laut der offiziellen Mitteilung der Stadtverwaltung wird jede Veranstaltung in drei Sicherheitsstufen eingeteilt:
Das Konzept wird erstmals bei der Veranstaltung „Dorsten is(s)t mobil“ vom 4. bis 6. April umgesetzt. Besucher müssen eigenverantwortlich entscheiden, ob sie sich in gesicherten Bereichen aufhalten oder bewusst weniger Schutz in Kauf nehmen.
Kritik am „pragmatischen Konzept“
Die Stadtverwaltung bezeichnet das Modell als „pragmatisch“ und betont, dass es eine Antwort auf die steigende Gefahrenlage sei. Doch Kritiker sprechen von einem „absurden Sicherheitszirkus“. Anstatt für umfassenden Schutz zu sorgen, werde die Verantwortung auf die Besucher abgewälzt.
„Mit Ursachenerkennung und -bekämpfung hat das herzlich wenig zu tun“, so ein besorgter Dorstener. „Ob mich ein Schild wirklich vor einem Attentat schützt, wage ich zu bezweifeln.“
Terrorgefahr in Ampelfarben?
Die Idee, Sicherheitsstufen in bunten Farben darzustellen, erinnert Kritiker eher an ein Videospiel als an ernsthafte Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung. Besonders die niedrigste Stufe, die praktisch keinerlei Schutz bietet, wird als fragwürdig angesehen. „Wer sich für das rote Gebiet entscheidet, dem wird praktisch gesagt: Viel Glück, du bist auf dich allein gestellt!“, so ein Veranstaltungsgast.
Die Stadt bleibt indes bei ihrer Linie: „Der Staat hat natürlich die Aufgabe, Gäste von öffentlichen Veranstaltungen bestmöglich zu schützen. Doch die Attentate der letzten Jahre haben uns gezeigt, wie schwer das auf offenen Geländen ist.“
Ob das Konzept der farbigen Sicherheitszonen Schule macht oder bald wieder in der Versenkung verschwindet, wird sich zeigen. Eines ist jedoch sicher: Es sorgt für hitzige Debatten – und für reichlich Kopfschütteln.
Geschrieben von: stanley.dost
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