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Sonnenblick und Sternenzauber: Ein intergalaktisches Erlebnis in Lemgo

today2. April 2025

Hintergrund
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Wissenschaft hautnah: Schloss Brake lädt zum astronomischen Abenteuer
Lemgo. Wenn sich der Schlossinnenhof in eine Himmelswarte verwandelt und Besucher einen Blick auf Sonnenflecken und Gasausbrüche werfen können, dann wird Astronomie zum Erlebnis: Am Sonntag, 6. April, lädt das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake gemeinsam mit der Volkssternwarte Ubbedissen zu einem ganz besonderen Nachmittag ein. Zwischen 14 und 18 Uhr heißt es: „Die Sonne im Visier“ – ein Abenteuer für die ganze Familie, berichtet Mein Lemgo News.

Die Sonne sicher beobachten – mit Spezialfiltern und Teleskopen
Was normalerweise gefährlich ist, wird hier faszinierend und ungefährlich: Mit professionellen Teleskopen und Spezialfiltern erlaubt die Volkssternwarte einen direkten Blick auf unsere Sonne. Besucherinnen und Besucher können dabei Sonnenflecken und gigantische Protuberanzen entdecken – beeindruckende Gasausbrüche, die sich kilometerweit ins All erstrecken.

„Durch spezielle Filter können Sie verschiedene Strukturen auf der Sonne erkennen“, erklärt Bente Kähler von der Volkssternwarte Ubbedissen. Die Veranstaltung ist kostenfrei und findet nur bei gutem Wetter statt – ein Blick in den Himmel lohnt sich also doppelt.

Eine Reise durch Raum und Zeit: Die Sonderausstellung im Schloss
Wer nach dem Sonnen-Abenteuer noch tiefer ins Universum eintauchen will, dem sei die Sonderausstellung „Alles außer irdisch. Sternstunden der Astronomie“ ans Herz gelegt – noch bis zum 25. Mai im Museum zu sehen. Der Eintritt liegt bei 7 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren haben freien Eintritt.

Was die Besucher erwartet? Eine gelungene Mischung aus kunsthistorischen Raritäten, atemberaubenden Weltraumaufnahmen und interaktiven Mitmachstationen, die das Universum greifbar machen. Besonders stolz ist das Kuratorenteam um Dr. Susanne Hilker auf Leihgaben des Hessen Kassel Heritage, darunter ein automatischer Himmelsglobus aus dem 16. Jahrhundert – ein wahres Prunkstück.

Astronomie mit allen Sinnen erleben
Der Besuch beginnt mit einem visuellen Rausch: Bilder von Mars, Jupiter, Saturn, Nebeln und Galaxien – teils bis zu 240 Millionen Lichtjahre entfernt – ziehen die Betrachter sofort in ihren Bann. Viele Aufnahmen stammen von Klaus Eikmeier von der Internationalen Amateur-Sternwarte, aufgenommen in Namibia und Lemgo. Dazu gibt es ESA-Bildmaterial der Planeten – ganz nah und doch so fern.

Ein besonderes Highlight ist die Selfie-Station auf Mondboden – ein Erlebnis, das bleibenden Eindruck hinterlässt. Auch der zweite Ausstellungsraum glänzt mit Lichtinstallationen, die das Gefühl vermitteln, im All zu schweben. Historische Fernrohre, kunstvoll kolorierte Sternkarten und eine zwei Meter hohe Mars-Skulptur aus Holz – gefertigt vom Verein Carving Burg Sternberg – machen die Faszination des Himmels zum greifbaren Erlebnis.

Ein Netzwerk für die Sterne – Kooperationen und Inspiration
Dass diese Ausstellung möglich wurde, ist auch den vielen Kooperationspartnern zu verdanken: TH OWL, Volkssternwarte Ubbedissen, das Haus der Astronomie Heidelberg, die Lippische Landesbibliothek und viele mehr. Auch Kinder des Kunstlabors Lemgo wirkten kreativ mit – eine planetenförmige Ausbuchtung wurde liebevoll zum Sternenbild gestaltet.

„Unser Ziel ist es, zu informieren und zu inspirieren“, betont Dr. Michael Zelle, Direktor des Museums. Die Ausstellung richtet sich gleichermaßen an Laien, Kinder und Fachleute, mit einem pädagogischen Rahmenprogramm, das Theater, Kabarett, Vorträge und Workshops umfasst.

Sternstunden im Schloss – ein Besuch, der bleibt
Graf Simon VI., einstiger Schlossbewohner, war selbst begeisterter Astronom. Er beobachtete die Sterne vom Turm des Schlosses aus – eine Leidenschaft, die nun, Jahrhunderte später, wieder auflebt.

Die Ausstellung „Alles außer irdisch“ ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Infos finden Interessierte unter www.museum-schloss-brake.de. Ob mit Blick auf die Sonne oder durch die Galaxien – dieses Erlebnis bringt die Sterne nach Lemgo.

Geschrieben von: Florian Jäger

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