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Trump greift Putin scharf an, droht dem Iran mit Bombardements – und will Grönland

today31. März 2025

Hintergrund
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In einem überraschend konfrontativen Fernsehinterview mit dem US-Sender NBC hat US-Präsident Donald Trump den russischen Präsidenten Wladimir Putin ungewöhnlich scharf kritisiert und dem Iran offen mit militärischen Angriffen gedroht. „Ich bin sehr wütend und verärgert über Putin“, erklärte Trump vor laufenden Kameras. Hintergrund sei Putins anhaltende Weigerung, einem Waffenstillstand mit der Ukraine zuzustimmen.

Trump kündigte an, im Falle einer ausbleibenden Einigung sogenannte Sekundärzölle auf russisches Öl zu verhängen. Dies gelte dann, wenn es keine Fortschritte in den Gesprächen über eine Beendigung der Kämpfe in der Ukraine gebe – und sofern er Russland dafür verantwortlich mache. Besonders kritisch äußerte sich Trump über Putins jüngste Äußerungen zur Legitimität des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Diese „führten in die völlig falsche Richtung“, so Trump.

Doch nicht nur Moskau stand im Fokus. Auch Teheran bekam die ganze Härte von Trumps Rhetorik zu spüren. Sollte es im Atomstreit keine Einigung geben, werde es „Bombardements“ geben, stellte der Präsident klar. Ob dies einen Alleingang der USA oder ein gemeinsames militärisches Vorgehen mit Israel bedeuten würde, ließ er offen. Zudem erwägt Trump zusätzliche wirtschaftliche Sanktionen gegen den Iran.

Der iranische Präsident Massud Peseschkian hatte direkte Gespräche mit den USA kürzlich abgelehnt, zeigte sich aber offen für indirekte Verhandlungen über Vermittler wie den Oman. Der Westen wirft dem Iran seit Jahren vor, ein Atomwaffenprogramm zu verfolgen – ein Vorwurf, den Teheran bestreitet, obwohl die Urananreicherung weiter intensiviert wurde.

In dem Interview sprach Trump auch über innenpolitische Themen: Die Affäre um eine Signal-Chatgruppe mit geheimen Militärinformationen will er nicht personell sanktionieren. Er habe weiterhin Vertrauen in seinen Sicherheitsberater Mike Waltz und Verteidigungsminister Pete Hegseth, sagte er. Dennoch gibt es Berichte, wonach Trump intern mit deren Entlassung liebäugelt.

Ein weiterer brisanter Punkt: Trump deutete erneut an, eine dritte Amtszeit anzustreben – obwohl die US-Verfassung das ausdrücklich verbietet. „Ich mache keine Witze“, sagte er und sprach von „Methoden“, mit denen dies möglich gemacht werden könne.

Schließlich bekräftigte Trump auch seinen umstrittenen Anspruch auf Grönland: „Wir werden Grönland bekommen. 100 Prozent.“ Auf diplomatische Mittel wolle er setzen, schloss aber auch militärische Optionen nicht kategorisch aus. Der neue grönländische Regierungschef Jens-Frederik Nielsen wies Trumps Äußerungen mit deutlichen Worten zurück: „Die USA bekommen Grönland nicht. Wir gehören niemandem.“

Geschrieben von: Florian Jäger

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