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today31. März 2025
Ein großer Moment für die europäische Raumfahrt – und ein dramatischer Rückschlag zugleich: Die erste Spectrum-Rakete des Münchner Raumfahrtunternehmens Isar Aerospace hob am Samstagmittag vom norwegischen Weltraumbahnhof Andøya ab – und stürzte nur wenige Sekunden später ins Meer. Doch obwohl der Testflug abrupt endete, gilt der Start als Meilenstein für Deutschlands und Europas unabhängige Raumfahrt.
Punkt 12:30 Uhr: Mit donnerndem Lärm erhebt sich die 28 Meter lange Rakete in den arktischen Himmel – ein Moment, auf den Technikbegeisterte und Raumfahrtstrategen monatelang gewartet hatten. Nur etwa 30 Sekunden später ist alles vorbei: Die Triebwerke werden abgeschaltet, die Rakete verliert rasch an Höhe – und schlägt im Meer auf.
Das Münchner Unternehmen reagiert besonnen: „Dank strikter Sicherheitsprotokolle war zu keinem Zeitpunkt jemand gefährdet“, teilte Isar Aerospace mit. Die norwegische Polizei bestätigt: keine Verletzten, keine Schäden. Die Startrampe blieb intakt.
Trotz des Absturzes betont das Unternehmen die gewonnenen Erkenntnisse: „Wir konnten wertvolle Daten sammeln, die uns für zukünftige Missionen einen entscheidenden Vorteil bringen.“ Der erste Test war somit nicht vergebens – sondern Teil einer mutigen Lernkurve auf dem Weg zu einem souveränen Zugang Europas zum All.
Der Start war nicht nur ein technisches Ereignis, sondern hatte auch geopolitische Symbolkraft. Daniel Metzler, CEO von Isar Aerospace, hatte im Vorfeld betont: „In einer zunehmend unsicheren Welt ist der Weltraum ein Ort strategischer Bedeutung – für unsere Sicherheit, unseren Fortschritt, unsere Unabhängigkeit.“
Politische Stimmen unterstrichen die Tragweite des Projekts:
„Ein neues Zeitalter der europäischen Raumfahrt hat begonnen“, sagte Bayerns Digitalminister Fabian Mehring. Auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zeigte sich zuversichtlich: „Ein Meilenstein für unsere Wettbewerbsfähigkeit in der Raumfahrt.“
Isar Aerospace, unterstützt u. a. von der Porsche SE, gehört zu den europäischen Start-ups, die mit Elon Musks SpaceX konkurrieren wollen. Die Rakete Spectrum soll künftig kleinere und mittlere Satelliten ins All befördern – schnell, flexibel und aus europäischer Hand.
Marie-Christine von Hahn, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands Luft- und Raumfahrtindustrie, bringt es auf den Punkt: „Europa muss im All souverän werden. Wir dürfen uns nicht in die Abhängigkeit eines einzelnen Anbieters begeben – der heutige Start ist ein erster Schritt.“
Trotz Absturz also: Ein mutiger, technischer Aufbruch in ein neues Raumfahrtkapitel – mit Kurs auf die Zukunft.
Geschrieben von: Florian Jäger
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