Politik

Machtpoker in Berlin: Wer zieht ins neue Kabinett ein? – Spekulationen um Merz-Regierung auf dem Höhepunkt

today27. März 2025

Hintergrund
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Hinter verschlossenen Türen: Der große Postenpoker beginnt – So könnte das neue Bundeskabinett aussehen

Berlin. Die Gespräche laufen – offiziell noch hinter verschlossenen Türen, aber der Machtkampf hat längst begonnen: Wer bekommt welchen Posten im künftigen Kabinett unter einem Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU)? Und welche Ministerien bleiben, welche werden gestrichen oder neu geschaffen? Noch bevor Union und SPD am Freitag offiziell in die heiße Phase ihrer Koalitionsverhandlungen starten, brodelt es in Berlin gewaltig.

Weniger Ministerien, mehr Macht?

Der Trend ist klar: Das neue Kabinett soll schlanker werden. Bürokratieabbau steht auf dem Papier – doch der politische Kampf um die Ressorts läuft heiß. CDU-Chef Friedrich Merz will ein eigenständiges Digitalministerium etablieren. Damit steht mindestens ein bestehendes Ministerium auf der Kippe. Vor allem die SPD-geführten Häuser für Entwicklung und Bauen geraten ins Visier. Eine Zusammenlegung mit dem Auswärtigen Amt oder dem Verkehrsministerium ist denkbar.

15 Ressorts – wer bekommt was?

Sollte es bei 15 Ministerien bleiben, gilt die Formel 6-6-3 als wahrscheinlich: Sechs Ministerien für CDU und SPD, drei für die CSU. Merz selbst wird Kanzler, das Kanzleramt geht ebenfalls an die CDU. Doch welche Namen füllen die übrigen Posten?

CDU: Linnemann, Spahn, Laschet – ein Männerclub?

Bei der CDU sind mehrere Schwergewichte im Rennen:

  • Carsten Linnemann, Parteigeneral, gilt als gesetzt fürs Wirtschaftsministerium.

  • Jens Spahn, einst Gesundheitsminister, möchte zurück ins Kabinett.

  • Thorsten Frei, enger Merz-Vertrauter, wird gleich für mehrere Schlüsselressorts gehandelt: Innen, Kanzleramt oder gar Fraktionschef.

  • Für das Außenministerium werden Namen wie Armin Laschet, Norbert Röttgen oder David McAllister ins Spiel gebracht – Letzterer mit besten Kontakten nach Brüssel.

Doch auch die CDU-Frauen wollen mitmischen:

  • Karin Prien hat als Bildungsministerin aus Schleswig-Holstein gute Chancen auf das Bildungsressort.

  • Silvia Breher könnte Familien- oder Agrarministerin werden – Letzteres aber nur, wenn die CSU verzichtet.

SPD: Klingbeil vor Aufstieg – Pistorius bleibt

Die Sozialdemokraten setzen auf ein bekanntes Gesicht:

  • Lars Klingbeil, Parteichef, wird als neuer Vizekanzler und möglicher Finanzminister gehandelt – ein Sprungbrett für eine Kanzlerkandidatur 2029.

  • Boris Pistorius, Deutschlands beliebtester Politiker, soll Verteidigungsminister bleiben – doch zwei starke Ministerien für die SPD gelten als unwahrscheinlich.

Nancy Faeser verliert wohl das Innenministerium, könnte aber Justizministerin werden. Svenja Schulze möchte im Entwicklungsministerium bleiben, steht jedoch unter Druck. Saskia Esken wird ebenfalls als Kandidatin gehandelt – trotz Kritik an ihrer Führungsrolle.

CSU: Dobrindt als Trumpf – Bär auf dem Sprung

In der CSU ist die Lage klarer:

  • Alexander Dobrindt, CSU-Landesgruppenchef, gilt als Top-Kandidat – womöglich fürs Innen- oder Wirtschaftsministerium.

  • Dorothee Bär, frühere Digitalstaatsministerin, könnte das Forschungsministerium übernehmen.

  • Der von Söder favorisierte Günther Felßner ist nach einer Tierschutz-Kontroverse raus – als Ersatz wird Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber gehandelt.

Was bleibt offen?

Die Verteilung der Ressorts zwischen den Parteien wird bereits im Koalitionsvertrag geregelt – die Namen aber werden später bekannt gegeben. Für viele Aspiranten heißt es also: warten, taktieren, hoffen.

Der Machtpoker ist eröffnet. Und während in Berlin verhandelt wird, schaut ganz Deutschland gespannt auf die Frage: Wer zieht wirklich ein ins neue Kabinett der Republik?

Geschrieben von: Florian Jäger

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