Regional

Leopoldshöhe plant Windkraft-Offensive: Kooperation mit Stadtwerken Bielefeld soll Energiewende vorantreiben

today25. März 2025

Hintergrund
share close

Leopoldshöhe. Die Gemeinde Leopoldshöhe und die Stadtwerke Bielefeld arbeiten an einem ehrgeizigen Projekt zur Förderung der Windenergie. Seit dem vergangenen Jahr befindet sich die lippische Kommune im Austausch mit dem Bielefelder Energieversorger. Ziel ist eine Kooperation, bei der die Stadtwerke Bielefeld die technische Umsetzung übernehmen sollen.

„Hier lassen sich optimal unsere Erfahrungen mit Windenergie mit dem Mehrwert für Leopoldshöhe verbinden“, betont Rainer Müller, Geschäftsführer der Stadtwerke Bielefeld. Gemeinsam wolle man einen Beitrag zur Energiewende leisten.

Konkrete Standorte für die geplanten Windräder stehen zwar noch nicht fest, doch laut den Verantwortlichen ergeben sich Potenziale in vier Gebieten. Dort könnten bis zu sechs Windenergieanlagen mit einer Höhe von 180 bis 250 Metern entstehen. Die Planungen befinden sich jedoch noch im Anfangsstadium. „Wir stehen noch ganz am Anfang des Planungs- und Genehmigungsverfahrens“, erklärt Tobias Altehülshorst, Geschäftsbereichsleiter für Erneuerbare Energien bei den Stadtwerken.

Die ersten Schritte wurden bereits gemacht: In Leopoldshöhes politischen Gremien wurden die Pläne vorgestellt und positiv aufgenommen. Die Entscheidung über die weitere Umsetzung hängt von den kommenden Beschlüssen im Hochbau- und Planungsausschuss sowie im Gemeinderat ab. Erst ein offizieller Aufstellungsbeschluss könnte das Bauleitplanverfahren einleiten, aus dem dann konkrete Flächen und Anlagenzahlen hervorgehen würden. Für alle potenziellen Standorte wurden laut Stadtwerke bereits Gestattungsverträge mit den Grundstückseigentümern abgeschlossen.

Sollten tatsächlich sechs Windräder gebaut werden, könnten diese jährlich rund 68.000 Megawattstunden Strom erzeugen – genug, um bilanziell etwa 25.000 Haushalte zu versorgen. Damit wäre der gesamte Strombedarf Leopoldshöhes gedeckt. Bürgermeister Prof. Dr. Martin Hoffmann sieht darin die Chance, die Gemeinde klimaneutral zu machen.

Auch wirtschaftlich hätte das Projekt Vorteile: Pro erzeugter Kilowattstunde Strom fließen laut Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 0,2 Cent in die kommunalen Kassen. Diese Einnahmen werden je nach Standort anteilig auf Leopoldshöhe und angrenzende Städte wie Bielefeld, Bad Salzuflen und Lage verteilt, sofern sie im 2500-Meter-Umkreis der Anlagen liegen.

Zudem ist eine Bürgerbeteiligung geplant. Auch wenn die Details noch offen sind, könnte ein Bürgerwindfonds jährlich bis zu 75.000 Euro für lokale Projekte und Einrichtungen in Leopoldshöhe bereitstellen – ein zusätzlicher Anreiz für die Bevölkerung, sich aktiv an der Energiewende zu beteiligen.

Geschrieben von: Florian Jäger

Rate it

Beitrags-Kommentare (0)

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit * gekennzeichnet