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Das Hermannsdenkmal, eine imposante Kolossalstatue im Teutoburger Wald, feiert in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen. Dieses Monument, das den Cheruskerfürsten Arminius ehrt, der im Jahr 9 n. Chr. die römischen Legionen besiegte, hat eine bewegte Entstehungsgeschichte und ist heute ein bedeutendes Wahrzeichen der Region Lippe.
Der Architekt, Bildhauer und Maler Ernst von Bandel aus Ansbach war besessen von der Idee, Arminius als „Befreier Germaniens von der Fremdherrschaft“ ein Denkmal zu setzen. 1837 zog er nach Detmold und fand finanzielle Unterstützung für sein Vorhaben. Bis 1841 gelang es ihm, den Sockel des Denkmals zu errichten. Doch finanzielle Engpässe und persönliche Differenzen mit dem Förderverein führten 1846 zum Baustopp. Erst in den 1860er Jahren, als das preußische Königshaus Interesse an dem Projekt zeigte und der deutsch-französische Krieg 1871 nationalen Stolz entfachte, wurden die Arbeiten wieder aufgenommen. Mit großzügigen finanziellen Mitteln konnte von Bandel die Figur des Hermann aus Kupferplatten fertigstellen. Am 16. August 1875 wurde das Denkmal feierlich eingeweiht, wobei Kaiser Wilhelm I. persönlich anwesend war.
Im Laufe der Geschichte wurde das Hermannsdenkmal von verschiedenen politischen Strömungen für ihre Zwecke instrumentalisiert. Im Ersten Weltkrieg diente es als Symbol gegen Frankreich, und in der Weimarer Republik nutzten es völkische Gruppen für ihre Treffen. Heute steht das Denkmal vor allem für Frieden und Einheit und ist ein beliebtes touristisches Ziel. Es wird vom Landesverband Lippe unterhalten und zählt zu den bekanntesten Monumenten Deutschlands.
Seit 2009 finden regelmäßig Veranstaltungen auf der Waldbühne am Hermannsdenkmal statt, darunter Comedy- und Musikveranstaltungen. Das Mondscheinkino, das alljährlich im Juli und August über mehrere Wochen auf der Waldbühne veranstaltet wird, ist mit fast 1.000 Plätzen das größte Freiluftkino Ostwestfalens. Zudem wird seit einigen Jahren im Frühjahr das Denkmal farbig beleuchtet, wobei eine Lasershow mit jährlich wechselnden Themen den Hermann im besten Licht erscheinen lässt.
Das Hermannsdenkmal steht nicht nur für die Erinnerung an historische Ereignisse, sondern auch für die kulturelle Vielfalt und das Engagement der Region Lippe, die Geschichte lebendig zu halten und für kommende Generationen erlebbar zu machen.
Geschrieben von: Dirk Lankow
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