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Wie jedes Jahr veröffentlicht die Polizei die neue Kriminalitätsstatistik. Am 12.03 gab es NRW weit die neuen Zahlen. Lipperinnen und Lipper können sich freuen. Wir leben in der dritt sichersten Region unseres Bundeslandes.
Die neue Statistik bezieht sich auf das vergangene Jahr und ist berechnet sich im Vergleich zu 2023. Für den NRW weiten vergleich werden sie in Relation zu 100.000 Einwohner gesetzt. Dadurch lassen sich die Werte vergleichen.
Peter Hentschel, Leiter der Direktion Kriminalität, erläutert, das in der Statistik nur alle bekannten Fälle gelistet sind. Die Dunkelziffer wird darüber liegen, kann aber nicht erfasst werden. Zum Beispiel dadurch, das die Taten nicht angezeigt wurden.
Während nach Corona die Anzahl der Delikte leicht stieg, stabilisieren sich nun die Werte. In einzelnen Bereichen sind die Zahlen rückläufig, bei anderen Delikten steigen sie aber auch. Vor allem Körperverletzungen, Angriffe auf Einsatzkräfte und häusliche Gewalt wird mehr.
„Der Ton scheint rauer zu werden“, sagt Hentschel.
Der Direktionsleiter hat den Eindruck, dass die Grundaggressivität deutlich höher ist, als noch vor Zehn Jahren. Die Zahlen können diesen Trend aber noch nicht signifikant bestätigen. Insbesondere in Lippe ist Lage noch vergleichsweise ruhig.
Hentschel erklärt das durch den ländlichen Charakter des Kreis Lippe. Wir haben hier viele Menschen, viel Land und vergleichsweise wenige Straftaten. Insofern sind wir immer weit oben in der Statistik.
Für 2024 sind wir insgesamt auf Platz drei, hinter Olpe und dem Oberbergischen Land. Im Hinblick auf Straftaten in Relation auf 100.000 Einwohner, sind wir mit etwa 350.000 Lipper*innen und Lipper sogar Landesbeste.
Auch bei der Aufklärungsquote kann Lippe stolz sein. Fast 60% aller Fälle kann die Polizei lösen. Vornehmlich bei Sexualdelikten lassen sich Täter fast immer finden. Hentschel führt das auch auf ein verändertes Anzeigeverhalten zurück. Betroffene haben scheinbar mehr Bewusstsein und zeigen mehr an als früher.
Mit annähernd 6 von 10 aufgeklärten Fällen ist Lippe deutlich über de NRW Durchschnitt. Landesweit werden nur 54 % der Straftaten aufgeklärt. Hentschel ist daher sehr zufrieden mit der Arbeit seiner Kolleginnen und Kollegen.
Er lobt aber auch die Mitarbeit der Bevölkerung. Durch die Gemeinschaft der Lipper*innen und die gegenseitige Achtsamkeit, können viele Taten schon im Vorfeld verhindert werden. Gleichzeitig kann dieses Urvertrauen aber auch Risikoreich sein. In vielen der Dörfer bleiben PKWs unverschlossen. Vielleicht ein Grund, warum Diebstähle an und in PKW gestiegen ist.
Auch Lemgo ist in der Statistik einzeln abgebildet. Hier gab es einen leichten Anstieg an Fällen; 1,73 % im Vergleich zum Vorjahr. Das liegt leicht über dem gesamt lippischen Durchschnitt von 1,29%. Im Hinblick auf die einzelnen Delikte ist Lemgo kein signifikanter Unterschied, als in den anderen Gemeinden. Gewaltdelikte nehmen auch hier ein wenig zu, sind aber nicht nennenswert mehr, als in anderen Orten.
Die größte Gruppe der in der Statistik erfassten Täter sind zwischen 25 und 59 Jahre alt und haben ihren festen Wohnsitz im Kreis Lippe. Nur ein geringer Teil wohnt nicht in der Region. Auch bei den Tätern sieht die Polizei keine großen Veränderungen zum Vorjahr.
Es zeigt sich auch hier, das wir eine der ruhigsten Region in NRW sind. Auf etwa 350.000 Menschen kommen lediglich ca. 7200 Tatverdächtige.
Den Vorwurf, das immer mehr Jugendliche straffällig werden, weist die Polizei mit den neuen Zahlen zurück. Der Wert von ihnen ist sogar rückläufig. Von allen Tatverdächtigen in Lippe sind es nur etwa 1700 Menschen unter 21.
Auch der häufigen Annahme, dass immer mehr Ausländer Taten begehen, hält die Polizei entgegen. 70 % der Taten werden Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit begangen. Ausländer sind also nur in 3 von 10 Fällen verantwortlich.
Geschrieben von: Dirk Lankow
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