Telefonbetrüger erbeuten über 100.000 Euro – Polizei nimmt Verdächtige fest

Betrügerbande gibt sich als Bankmitarbeiter aus – Ermittler stellen Vermögenswerte sicher

Kreis Gütersloh – Eine Bande von Telefonbetrügern soll mindestens 15 Bürgerinnen und Bürger um insgesamt rund 106.000 Euro betrogen haben. Die Täter gaben sich zwischen April und September 2024 als Bankmitarbeiter aus und behaupteten, dass die EC-Karten der Opfer missbräuchlich genutzt worden seien, wie die Polizei mitteilte.

Perfide Masche: Betrug über Call-Center aus der Türkei Nach bisherigen Erkenntnissen führten die Betrüger ihre Anrufe aus Call-Centern in der Türkei durch und nutzten dabei manipulierte Telefonnummern, um sich als Bankangestellte auszugeben. Sie forderten ihre Opfer auf, die PIN-Nummern ihrer EC-Karten preiszugeben, um angeblich notwendige Sperrmaßnahmen einzuleiten.

In einem weiteren Schritt tauchten Komplizen der Bande persönlich bei den Geschädigten auf und gaben vor, die EC-Karten für kriminaltechnische Untersuchungen zu benötigen. Anschließend hoben die Täter mit den Karten Geld von Automaten ab oder nutzten sie für Einkäufe, bis die Konten gesperrt wurden. Ein erheblicher Teil der erbeuteten Summe wurde ins Ausland transferiert.

Durchbruch der Ermittler: Festnahmen und Sicherstellung von Vermögenswerten Im Rahmen intensiver Ermittlungen gelang es Kriminalbeamten aus Gütersloh im Dezember 2024, vier Tatverdächtige in Dormagen zu identifizieren. Drei von ihnen – ein 19- und ein 28-Jähriger mit ungeklärter Staatsangehörigkeit sowie ein 23-jähriger Deutscher – wurden vorläufig festgenommen.

Bei Durchsuchungen stellten die Ermittler Vermögenswerte im Wert von rund 90.000 Euro sicher. Die Verdächtigen wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bielefeld einem Haftrichter vorgeführt, der für alle drei Männer Untersuchungshaft anordnete. Die Ermittlungen zu weiteren Tatbeteiligten und möglichen Hintermännern dauern an.