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today4. März 2025
Mann rast mit Auto in Menschenmenge – zwei Tote, elf Verletzte
Mannheim – In der Mannheimer Fußgängerzone kam es am Montag zu einer verheerenden Amokfahrt. Ein 40-jähriger Mann aus Ludwigshafen steuerte seinen Kleinwagen gezielt in eine Menschenmenge, wobei zwei Personen ums Leben kamen und elf weitere verletzt wurden – einige davon schwer.
Die Polizei sperrte den Tatort weiträumig ab und nahm den Fahrer fest. Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler gibt es keine Hinweise auf ein politisches Motiv. Vielmehr deuten „konkrete Anhaltspunkte auf eine psychische Erkrankung des Täters“ hin, erklärte Oberstaatsanwalt Romeo Schüssler auf einer Pressekonferenz.
Der Tatverdächtige, ein Deutscher mit Vorstrafen, wurde in der Vergangenheit bereits wegen verschiedener Delikte belangt. 2018 erhielt er eine Geldstrafe für einen Hasskommentar unter einem als rechtsextrem eingestuften Bild auf Facebook. Trotz dieser Verurteilung gebe es laut Staatsanwaltschaft keine Hinweise auf eine extremistische Gesinnung oder ein ideologisches Motiv für die Tat.
Spezialkräfte durchsuchten die Wohnung des Mannes in Ludwigshafen sowie seine Online-Konten, um mögliche weitere Hintergründe der Tat zu ermitteln.
Laut Polizei war schnell klar, dass der Fahrer gezielt auf Passanten zufuhr. „Die Ermittlungen bestätigen, dass der Mann bewusst mehrere Menschen erfasst hat“, sagte Mannheims Polizeipräsidentin Ulrike Schäfer. Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) sprach von einem weiteren Fall, bei dem ein Fahrzeug als Waffe missbraucht wurde.
Nach seiner Festnahme wurde der Täter schwer verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert. Laut Landeskriminalamt hatte er sich mit einer Schreckschusspistole in den Mund geschossen. Sein Zustand sei inzwischen stabil, eine Vernehmung jedoch noch nicht möglich.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen zweifachen Mordes sowie mehrfachen Mordversuchs. Innenminister Strobl betonte, dass es bislang keine Anzeichen für einen terroristischen oder politischen Hintergrund gebe. „Die Tat scheint in der Persönlichkeit des Täters begründet zu sein“, erklärte er.
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) besuchte am Abend den Tatort und sprach von einer „tragischen und schwer erträglichen Tat“. Solche Vorfälle ließen sich nur schwer verhindern, da nicht alle Risikopersonen frühzeitig erkannt werden könnten. „Manche Täter sind einfach krank und verwirrt“, sagte Kretschmann.
Die Polizei appelliert an mögliche Zeugen, sich zu melden, um die Hintergründe der Tat weiter aufzuklären.
Geschrieben von: Florian Jäger
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