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today28. Februar 2025
Donald Trump führt einen rücksichtslosen Feldzug gegen die Rechte von Transmenschen – und sein erstes Opfer ist das US-Militär. Per Dekret weist der Präsident das Pentagon an, transidente Soldatinnen und Soldaten aus den Streitkräften zu verbannen. Der Grund? Angeblich gefährden sie die „nationale Sicherheit“. Ein zynischer Vorwand, um eine diskriminierende Politik durchzusetzen, die Millionen von Menschen aus der Gesellschaft drängt.
Die neue Anweisung verpflichtet das Pentagon dazu, innerhalb von 30 Tagen alle aktiven Soldaten mit einer Transidentität oder einer Vorgeschichte von „Geschlechtsdysphorie“ zu identifizieren. Wer nicht der rigiden, biologischen Geschlechternorm Trumps entspricht, soll aus dem Dienst entlassen werden – gnädigerweise „ehrenhaft“. Nur wer nachweisen kann, dass er oder sie seit mindestens drei Jahren keine medizinisch relevante Geschlechtsdysphorie hatte, darf bleiben.
Damit wird eine Kernbotschaft Trumps glasklar: Transmenschen gehören nicht in die Armee, nicht in das öffentliche Leben – und am besten gar nicht in die Gesellschaft.
Trumps Anweisung geht weit über eine bloße Entlassung hinaus. Das Pentagon stellt klar, dass es nur zwei anerkannte Geschlechter gibt – männlich und weiblich, nach Geburtszuweisung. Trans Soldatinnen und Soldaten werden gezwungen, sich entsprechend ihres ursprünglichen Geschlechts anzureden. Die Anrede „Sir“ oder „Ma’am“ wird zur Waffe gegen ihre Identität.
Die Schikane hört hier nicht auf: Das Militär wird jegliche geschlechtsangleichende Behandlungen nicht mehr finanzieren. Laufende Behandlungen? Sofort gestoppt. Geplante Operationen? Gestrichen. Trump demonstriert, dass er nicht nur den Dienst von Transmenschen verhindern, sondern ihre Existenz aktiv erschweren will.
Militärexperten und Menschenrechtsorganisationen schlagen Alarm: Diese Maßnahme hat nichts mit nationaler Sicherheit zu tun – sie ist ein rein ideologischer Angriff. Hunderte qualifizierte, loyale Soldaten werden aus der Armee gedrängt, obwohl das US-Militär in vielen Bereichen unter Personalmangel leidet.
Trump hingegen stilisiert sich als Retter des Militärs vor einer angeblichen „radikalen Gender-Ideologie“. Seine rechte Basis jubelt. Für sie ist diese Entscheidung ein Triumph im Kulturkampf gegen progressive Werte.
Die Vertreibung aus dem Militär ist erst der Anfang. Trump geht weiter und verbannt trans Frauen aus dem Frauensport. Wer nicht dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht entspricht, darf nicht mehr antreten. Schulen, Universitäten und Sportverbände werden unter Druck gesetzt: Wer trans Frauen in Frauenligen starten lässt, muss mit staatlichen Sanktionen rechnen.
Ein absurder Widerspruch: In der Armee behauptet Trump, Transmenschen seien zu schwach für den Dienst. Im Sport sind sie angeblich zu stark für den Wettbewerb. Die Message ist eindeutig: Transpersonen werden in jeder Lebenslage als Problem dargestellt.
In einem weiteren Dekret erklärt Trump geschlechtsangleichende Behandlungen für Minderjährige zur „Verstümmelung“. Kliniken, die diese Behandlungen durchführen, verlieren ihre Fördermittel. Eltern, die sich für das Wohlergehen ihrer Kinder einsetzen, werden kriminalisiert. Ärzte, die helfen, riskieren juristische Konsequenzen.
Für betroffene Jugendliche bedeutet das: Sie verlieren ihre medizinische Unterstützung. Wer in einem Bundesstaat lebt, in dem diese Behandlungen ohnehin schwierig zu bekommen waren, steht jetzt völlig ohne Hilfe da.
Nicht einmal außerhalb der USA gibt es einen sicheren Raum. Trump hat angeordnet, dass Reisepässe nur noch mit den Geschlechterkategorien „männlich“ und „weiblich“ ausgestellt werden. Das „X“ für nicht-binäre Personen wird gestrichen. Wer in die USA einreisen will und dessen aktueller Geschlechtseintrag von dem bei Geburt abweicht, muss mit Problemen rechnen.
Das deutsche Auswärtige Amt warnt bereits: Trans- und nicht-binäre Menschen könnten an den US-Grenzen abgewiesen werden oder langwierige Sicherheitsprüfungen durchlaufen müssen.
Trumps Hass auf Diversität beschränkt sich nicht auf Transpersonen. Er greift gezielt Programme an, die Gleichberechtigung fördern. Diversity, Equity & Inclusion (DEI) – Initiativen, die ethnische Minderheiten, Frauen und LGBTQ-Personen in Unternehmen, Behörden und Universitäten unterstützen – werden von ihm als „Diskriminierung gegen weiße Männer“ dargestellt.
Die Folgen sind drastisch: Unternehmen wie Ford, Meta und McDonald’s stellen ihre DEI-Programme ein, weil sie sich dem politischen Druck beugen. Wer bislang von diesen Initiativen profitiert hat, verliert Unterstützung – und wird wieder in den Schatten gedrängt.
Während konservative Kirchenverbände und rechte Politiker Trump für seinen „Mut“ feiern, formiert sich Widerstand. Bürgerrechtsorganisationen wie Lambda Legal kündigen Klagen an. Menschenrechtsgruppen mobilisieren Proteste. Doch die Republikaner haben die Kontrolle über Repräsentantenhaus und Senat.
Betroffene sind auf sich allein gestellt. Während Aktivisten versuchen, durch Proteste und alternative Unterstützungssysteme zu helfen, hat die amtierende Regierung die Macht, ihre Politik durchzudrücken.
Was Trump hier ins Rollen bringt, ist mehr als eine Politikänderung – es ist eine gezielte Strategie der gesellschaftlichen Ausgrenzung. Transmenschen werden aus dem öffentlichen Leben gedrängt, ihre Rechte beschnitten und ihre Existenz in Frage gestellt.
Was kommt als nächstes? Arbeitsverbote für Transpersonen? Ein weiteres Rollback von LGBTQ-Rechten? Das progressive Amerika steht vor einer Zerreißprobe – und für Transmenschen steht mehr auf dem Spiel als je zuvor.
Quellen: dpa, ZEIT online, AFP & KNA
Foto: chatGPT 4o
Geschrieben von: Dirk Lankow
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