Lars Klingbeil: Neuer SPD-Fraktionschef im Zeichen des Generationenwechsels

SPD-Parteivorsitzender Lars Klingbeil strebt nun auch das Amt des Fraktionsvorsitzenden im Bundestag an – ein Schritt, der einstimmig von seinem Parteipräsidium unterstützt wurde. In einem Interview mit der ARD betonte er, dass er sich um die Doppelrolle bewerben will, um so den notwendigen „Aufarbeitungsprozess“ innerhalb der Sozialdemokratie voranzutreiben. Zentral dabei seien die Modernisierung und Erneuerung der Partei, die künftig in einer Hand liegen sollen.

Der bisherige Fraktionschef Rolf Mützenich, der seit 2019 diese Rolle innehatte, räumte in einem an die SPD-Abgeordneten gerichteten Brief ein, dass das jüngste Wahlergebnis als „deutliche Niederlage“ zu werten sei. Er betonte, dass es an der Zeit sei, jüngeren Kräften den Weg zu ebnen und die Kräfte innerhalb der SPD neu zu bündeln. Klingbeil, 47 Jahre alt und seit 2002 Mitglied des Bundestages, hatte bereits kurz nach der historischen Niederlage einen umfassenden personellen Neustart seiner Partei angekündigt. Während sich die SPD mit der Frage auseinandersetzt, ob sie als Juniorpartner in einer von der CDU geführten Regierung agieren oder in die Opposition gehen wird, bleibt der Druck hoch, um im politischen Neuanfang das Vertrauen der Wähler zurückzugewinnen.