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Klimawandel verschärft Waldbrände in Südkalifornien

today29. Januar 2025

Hintergrund
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Südkalifornien leidet zunehmend unter verheerenden Waldbränden. Eine neue Studie einer internationalen Forschungsgruppe belegt, dass der Klimawandel erheblich zur Intensität und Häufigkeit der Brände beigetragen hat. Vor allem trockene Winde und ausbleibende Niederschläge haben ideale Bedingungen für die Feuer geschaffen.

Anfang des Jahres wüteten mehrere Großbrände im Großraum Los Angeles, die bislang 29 Menschenleben forderten und mehr als 16.000 Gebäude zerstörten. Waldbrände sind in dieser Region zwar nicht ungewöhnlich, treten aber meist in den Sommermonaten auf. In den letzten Jahren ereigneten sich einige der zerstörerischsten Feuer jedoch im Herbst und frühen Winter, wenn die Santa-Ana-Winde von den Bergen zur Küste ziehen. Diese Entwicklung wird durch den Klimawandel verstärkt, wie eine Analyse der Wissenschaftlerinitiative World Weather Attribution (WWA) am Imperial College London zeigt.

Verlängerte Trockenzeit als Brandbeschleuniger

Die 32-köpfige Forschungsgruppe untersuchte mithilfe des „Fire Weather Index“ meteorologische Daten wie Temperatur und Windgeschwindigkeit, um die Wetterbedingungen zu analysieren, die Waldbrände begünstigen. Sie stellten fest, dass sich die Trockenperiode in Südkalifornien durch den Klimawandel um 23 Tage verlängert hat. Dadurch fällt die Zeit, in der trockenes Pflanzenmaterial als Brennstoff zur Verfügung steht, mit der Santa-Ana-Windsaison zusammen. Nach feuchten Wintern 2022/23 und 2023/24 war besonders viel Vegetation vorhanden, die später ausgetrocknet ist und die Brände weiter angefacht hat.

Zwar sind einzelne Brandereignisse nicht ausschließlich auf den Klimawandel zurückzuführen, da auch Faktoren wie Zündquellen und Topografie eine Rolle spielen. Dennoch sind sich die Forscher einig, dass der Klimawandel die Wahrscheinlichkeit für extreme Feuerereignisse signifikant erhöht hat. Die steigenden Temperaturen, längeren Trockenperioden und veränderten Niederschlagsmuster führen weltweit zu häufigeren und intensiveren Waldbränden.

Forschende warnen vor zunehmendem Feuerwetter

„Attributionsstudien sind ein wertvolles Werkzeug, um den Einfluss des Klimawandels auf extreme Wetterereignisse zu bewerten“, erklärt Yoshi Maezumi vom Max-Planck-Institut für Geoanthropologie. Faktoren wie langanhaltende Dürre, extreme Hitze und niedrige Luftfeuchtigkeit seien direkte Auswirkungen des Klimawandels. Während lokale Gegebenheiten weiterhin eine Rolle spielen, zeigen die Ergebnisse der Studie eine klare Tendenz: Der Klimawandel verstärkt weltweit das sogenannte „Feuerwetter“ und führt zu längeren und heftigeren Brandsaisons.

Geschrieben von: Florian Jäger

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