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today27. Januar 2025
Elon Musk hat beim Wahlkampfauftakt der AfD mit Aussagen zur deutschen Geschichte und Kultur Empörung ausgelöst. In einer Videobotschaft forderte der US-Milliardär die Deutschen auf, „stolz“ auf ihre Identität zu sein und sich weniger mit der Schuld der Vergangenheit zu belasten. Solche Äußerungen, nur wenige Stunden vor dem Gedenken an die Befreiung von Auschwitz, lösten international scharfe Kritik aus.
„Gefährlich vertraut“: Polens Regierungschef warnt vor Geschichtsvergessenheit
Polens Premierminister Donald Tusk zeigte sich alarmiert. Er bezeichnete Musks Worte als „bedrohlich“ und erinnerte an die Bedeutung des Holocaust-Gedenkens. Besonders der Zeitpunkt, kurz vor dem Jahrestag der Auschwitz-Befreiung, mache Musks Aussagen unerträglich. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) stellte sich hinter die Warnung seines polnischen Amtskollegen und betonte die Notwendigkeit, die Vergangenheit nicht zu relativieren.
Israelische Kritik: „Eine Beleidigung für die Opfer des Nationalsozialismus“
In Israel reagierte man mit Bestürzung. Dani Dayan, Leiter der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, warnte davor, die Erinnerung an die NS-Verbrechen aus dem Fokus zu rücken. „Das Erinnern ist zentral für die Gestaltung einer demokratischen Gesellschaft“, erklärte er. Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, unterstützte diese Ansicht und wies darauf hin, dass Millionen Deutsche ebenfalls für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Geschichte einträten.
Ein globaler Sturm der Kritik
Musk, der zuletzt immer wieder mit kontroversen Äußerungen auf seiner Plattform X in Erscheinung trat, wird nun aus mehreren Ländern für seine Einmischung in die deutsche Innenpolitik kritisiert. Besonders seine Nähe zur AfD und die wiederholte Verharmlosung historischer Verantwortung stoßen auf Ablehnung. Viele Beobachter sehen in Musks Worten eine gefährliche Relativierung der NS-Zeit.
Verantwortung statt Verdrängung: Ein Riss durch die Gesellschaft
Musks Appell, sich von der Vergangenheit zu lösen, trifft auf ein Deutschland, das sich seit Jahrzehnten intensiv mit seiner Geschichte auseinandersetzt. Kritiker warnen, dass eine solche Rhetorik nicht nur die Opfer des Nationalsozialismus beleidigt, sondern auch die Fundamente der Demokratie untergräbt. Es ist ein gefährliches Spiel mit der Erinnerungskultur – und ein Alarmzeichen für die Weltgemeinschaft.
Geschrieben von: Dirk Lankow
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